Auto Test

Audi Q4 e-tron: Auf leisen Sohlen sprintend

Gerade noch kompakt gezeichnet ist das vollelektrische Sport Utility Vehicle Q4 e-tron von Audi.
© Höscheler

Die Elektromobilität bei Audi kommt immer mehr auf Touren – und das dank der Verwendung verschiedener Plattformen. Der Q4 e-tron nutzt die Volumen-Basis MEB des VW-Konzerns.

Von Markus Höscheler

Götzens – Ganz so viele Vorschusslorbeeren wie der MQB hat der MEB bisher nicht erhalten. Der modulare Querbaukasten (MQB) war im VW-Konzern ab 2012 der große Renner, beginnend mit der Einführung der damals neuesten Generation des Audi A3. Zahlreiche Kompaktwagen, Limousinen und Sport Utility Vehicles sollten in der Folge auf der sehr flexiblen Basis aufbauen, durchwegs fanden Qualität der Materialien, deren Verarbeitung und der Fahrkomfort lobende Worte.

Beim MEB, ebenfalls ein Konzernprojekt, handelt es sich um den modularen E-Antriebsbaukasten. Hier durfte die Kernmarke VW zuerst vorpreschen, und zwar mit dem ID.3, dem Pendant zum VW Golf. Der fürs Volumen gedachte Kompaktwagen machte aber anfangs Probleme, es gab Produktionsverzögerungen (noch vor der Corona-Pandemie), Software-Ungereimtheiten und auch die Verwendung von Materialien, die nicht unbedingt dem VW-gewohnten Standard entsprachen. Gleichwohl ist der ID.3 inzwischen vielerorts anzutreffen.

Neuerdings verwendet auch Audi den MEB, allerdings in abgewandelter Form. Der Q4 e-tron ist von den Abmessungen her ein kompaktes Sport Utility Vehicle, größer als der konventionelle Q3 und kleiner als der konventionelle Q5. Bei der Antriebs-Hardware greift er auf jene Komponenten zurück, die auch dem ID.3, vor allem aber dem ID.4, dem ID.5 und zuletzt auch dem Škoda Enyaq (Coupé) zur Verfügung stehen. In unserem Testwagen war es in beiderlei Hinsicht die Maximalvariante – in Gestalt von zwei Elektromotoren, die zusammen 299 PS leisten und ein maximales Drehmoment von 460 Newtonmetern stemmen. Beide Achsen werden mit der Kraft bedient, und das wirkt recht leichtfüßig. Auch wenn die 77-kWh-Lithium-Ionen-Speichereinheit erheblich mit dazu beitrug, dass wir es mit einem Eigengewicht von 2,2 Tonnen zu tun hatten, ist von dieser Masse bei der Längsbeschleunigung nichts zu spüren.

Bei der Verzögerung sieht das schon wieder ganz anders aus, genussvoller ist folglich der Sprint von null auf 100 km/h in 6,1 Sekunden. Winters stellte uns der Q4 e-tron eine Reichweite von gut 330 Kilometern zur Verfügung. Ein paar Lorbeeren hat er sich damit verdient.

Die Technik

Motor: zwei Elektromotoren

Speicher: Lithium-Ionen-Akku

Drehmoment: 460 Nm

Leistung: 220 kW/299 PS

L/B/H: 4588/1865/1632 mm

Gewicht: 2210/2720 kg

Kofferraumvolumen: 520–1490 l

Kapazität: 77 kWh netto

Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

0–100 km/h: 6,1 Sekunden

Verbrauch: 24 kWh/100 Kilometer

Kraftübertragung: Allradantrieb

Preis: 76.203,60 Euro

CO2-Emission: 0 g/km