Benutzte nützte andere aus: Prozess um Betrug in Innsbruck
Einen sichtlich schweren Gang ans Landesgericht trat gestern eine 41-Jährige an. Der mehrfachen Mutter wurde von Staatsanwalt Thomas Patterer gewerbsmäßig schwerer Betrug vorgeworfen. Demnach soll die Frau bei drei Männern Darlehen über gut 65.000 Euro erbettelt haben. Um an die Beträge zu kommen, soll die 41-Jährige nicht nur die Rückzahlung versprochen, sondern auch abenteuerliche Geschichten vorgegaukelt haben.
Einer der Männer wartet bis heute auf die Rückzahlung von 47.600 Euro. Wohl auch aufgrund klarer Ermittlungsergebnisse zeigte sich die Angeklagte vor Richterin Martina Eberherr geständig. Verteidiger Markus Moser legte dar, dass die Frau über gescheiterte Beziehungen zum Schluss auch noch an einen kaufsüchtigen Partner geraten war: „Sie half ihm aus Liebe und wollte ihre Beziehung aufrecht erkaufen. Meine Mandantin wurde benutzt und drehte den Spieß um – indem sie andere benutzte.“ Wie die an sich Mittellose all die Beträge jemals wieder zurückzahlen wird können, dafür fehlte auch RA Moser „die Phantasie“. So sah auch der Schöffensenat von einer Geldstrafe ab und verhängte nicht rechtskräftig 15 Monate Haft, zehn Monate davon bedingt. Fußfessel wäre bei Rechtskraft möglich.
Kinderpornografie zieht sich als üble Internet-Seuche quer durch die Gesellschaft. So mussten sich gestern ein Rentner und ein Student nacheinander wegen ihrer strafrechtlich relevanten Neigungen verantworten. Der 66-Jährige hatte in fünf Jahren 262 Dateien gehortet, der Student aus dem Internet an die 100 Dateien hochgeladen. Strafen über 5520 Euro (1840 bedingt) für den Rentner und 1680 Euro (480 bedingt) für den 27-Jährigen folgten. PCs und Handys werden als Tatwerkzeuge vernichtet. (fell)