Neuer Toyota Aygo macht ein X für ein Plus vor
Mit dem Generationswechsel im Kleinstwagensegment bietet Toyota viel mehr Auto, deutlich mehr Komfort, ein höheres Niveau an Sicherheit – zu einem gestiegenen Preis.
Von Markus Höscheler
Barcelona – Der Kooperationspartner Stellantis vollführt derzeit ein Streichkonzert, Toyota macht Ergänzungen. Bei Opel verloren nacheinander die Sport Utility Vehicles Mokka, Crossland und Grandland im vergangenen Jahr ihren Namenszusatz, die Markenbrüder Peugeot und Citroën verabschieden sich zudem aus dem Kleinstwagenrevier mit der Eliminierung des 108 und des C1. Toyota dagegen behält den Aygo, der früher aus einer Zusammenarbeit mit Peugeot und Citroën entstanden ist, bei und verpasst ihm zudem den Namenszusatz X.
Das X steht dem neuen Aygo gut, doch ein + (Plus) stünde ihm besser. Von seinen beiden Vorgänger-Generationen unterscheidet er sich durch den technischen Unterbau, durch die neue Karosserievariante, durch die neuen Dimensionen und durch die veränderte Ausstattung. Nebenbei, nicht ganz unerheblich in diesem preissensitiven Segment, ist das Preisgefüge ein anderes.
Beginnen wir mit der Basis. Für den Aygo X verwendet Toyota nun die GA-B-Plattform, die auch dem Yaris und dem Yaris Cross zur Verfügung steht. Die technischen Änderungen ermöglichen den Crossover/SUV-Look, den der Aygo X mit Kunststoffleisten rundum, optischem Unterfahrschutz und einer Dachhöhe von 1,53 Metern zelebriert. Mit 3,7 Metern Länge überragt er den Aygo der vorigen Generation um satte 235 Millimeter – in anderen Bereichen käme dies einem Segmentwechsel gleich. Durch das Längenwachstum ergeben sich mehr Innenraum für die Insassen (auch bei der Breite hat der Aygo X zugelegt, nämlich um 125 Millimeter auf 1,74 Meter) und mehr Kofferraumvolumen (231 bis 829 Liter).
Technisch gereift ist der Aygo X zudem bei der Komfort- und Sicherheitstechnik. Je nach Ausstattung kommen Touchscreens mit sieben oder neun Zoll Diagonale, Cloud Navigation, diverse Fahrerassistenzsysteme und Bi-LED-Scheinwerfer zur Anwendung. Allein bei der Motorisierung hält sich Toyota zurück, verwendet lediglich einen 72 PS starken Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum, wahlweise verknüpft mit einem Fünfgang-Handschalter oder einer stufenlosen Automatik.
Der Verbrenner ist, wie wir bei ersten Probefahrten entdeckten, kein Temperamentbündel, aber solide genug, um den Eintonner in Bewegung zu versetzen. Ausreichend komfortabel abgestimmt zeigt sich das Fahrwerk, gut verarbeitet der Innenraum.
Mit fünf Ausstattungsstufen hat Toyota den am 28. April am Markt startenden Aygo X versehen, wo sich zeigt, dass das Plus an Auto auch ein Plus beim Preis bewirkt. Der Aygo X ist ab 14.890 Euro bestellbar; Restposten des Vorgängers werden noch ab 10.890 Euro angeboten.
„Der Kunde hat was davon, der Handel auch“
Holger Nelsbach, Geschäftsführer von Toyota Österreich, über die 10-Jahres-Garantie.
Tiroler Tageszeitung: Der Aygo X kostet als Basismodell fast 15.000 Euro – recht viel für ein Modell im Kleinstwagensegment, das als sehr preissensitiv gilt ...
Nelsbach: „... und doch fair eingepreist ist, da der Aygo X ein völlig anderes, größeres, komfortableres und besser ausgestattetes Auto ist. Noch dazu rechtfertigt die gewählte Crossover-Karosserievariante den Tarif.“
Auch der Aygo X wird mit Ihrer Zehn-Jahres-Relax-Garantie bedacht. Kommt diese Angebots-Ergänzung beim Kunden an?
Nelsbach: „Relax ist noch ganz jung, und doch wird sie sehr gut angenommen. Das Einzige, was der Kunde machen muss: das Service beim Toyota-Händler machen, dann wird die bestehende Garantie um ein Jahr verlängert. Das Beste ist: Das geht auch bei Gebrauchtwagen. So haben die Kunden was davon – und der Handel auch.“
Haben die Kunden einen Nutzen davon, wenn Toyota bei Hochdachkombis (Proace Verso City) und Großraumlimousinen (Proace Verso) nicht nur Elektrovarianten, sondern weiterhin Verbrennungsmotoren anbietet?
Nelsbach: „Ich denke schon, dass dies gegenüber den Mitbewerbern ein Wettbewerbsvorteil ist, den wir als Toyota dank unseres allgemeinen, niedrigen CO2-Flottenausstoßes ausspielen können.“ (hösch)