Brückeneinsturz in Genua: Prozess gegen 59 Personen beginnt im Juli
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Genua – Eine Richterin hat am Donnerstag im Zusammenhang mit der Brückenkatastrophe von Genua am 14. August 2018, bei der 43 Menschen ums Leben gekommen sind, die Eröffnung eines Prozesses gegen 59 Angeklagte beschlossen. Der Prozess beginnt am 7. Juli, teilte die Richterin am Donnerstag mit.
Die Richterin nahm außerdem die Vergleichsangebote der Autobahngesellschaft Autostrade per l'Italia (ASPI) und ihrer früheren Wartungseinheit SPEA an. Die beiden Unternehmen werden insgesamt rund 30 Millionen Euro zahlen, um ein vollständiges Verfahren zu vermeiden, entschied die Richterin im Vorverfahren.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich mit dem Vergleich einverstanden erklärt. Die Autobahngesellschaft ASPI, Betreiberin des eingestürzten Autobahnviadukts, steht unter Kontrolle der börsennotierten Atlantia-Holding. Zu den Angeklagten zählt auch Giovanni Castellucci, Ex-Chef von ASPI.
Der Einsturz im August 2018 hatte in ganz Italien Bestürzung ausgelöst. Fehlende Instandhaltung, zerbröselnde Straßen und Brücken wurden dem Autobahnbetreiber ASPI vorgeworfen. Es soll schon lange vor dem Einsturz bekannt gewesen sein, dass es Schäden an der Brücke gab.
Am 14. August 2018 brach in der Hafenstadt Genua die Morandi-Autobahnbrücke zusammen. Autos und Lastwagen stürzten in die Tiefe. 43 Menschen starben. Hunderte, die unter der Hochbrücke wohnten, wurden obdachlos. Die Reste des Bauwerks wurden abgerissen. Im August 2020 ist eine neue vom Stararchitekten Renzo Piano entworfene Brücke eingeweiht worden. (APA/dpa)