Bundesliga

Keine Bundesliga-Lizenz für Wacker, auch Austria und St. Pölten müssen zittern

Für den FC Wacker Innsbruck heißt es in Sachen Lizenz vorerst: Bitte, warten!
© Michael Kristen

Wie erwartet wurde der Lizenzantrag des FC Wacker Innsbruck in erster Instanz abgelehnt. Die finanziellen Fragezeichen bei den Schwarzgrünen sind zu groß. Die WSG Tirol kann unterdessen zumindest wirtschaftlich für die Bundesliga planen und sich auf den sportlichen Abstiegskampf konzentrieren. Der könnte allerdings auch heuer am Grünen Tisch entschieden werden.

⚽ Keine Lizenz für FC Wacker in erster Instanz

Nun ist es offiziell: Der FC Wacker Innsbruck erhält in erster Instanz keine Lizenz für die neue Saison. Das gab die Bundesliga am Mittwoch bekannt. Die Tiroler konnten keine ausreichenden finanziellen Sicherheiten für die Spielzeit 2022/23 vorweisen.

🟢 Heikel aus Wacker-Sicht: Zuletzt war auch die öffentliche Hand mit Zuwendungen ausgestiegen, die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) wartet immer noch auf die bis Ende März gestundeten Beiträge.

🟢 Das macht Hoffnung: Der Lizenz-Zug ist für die Schwarzgrünen trotz aller Turbulenzen noch nicht abgefahren: Präsident Kevin Radi kann nun bis zum Gang vor das Protestkomitee (bis Ende April) oder das Ständige Neutrale Schiedsgericht (bis Mitte Mai) probieren, das nötige Geld bzw. die nötigen Garantien aufzubringen. Das seit langer Zeit zugesagte Investorgeld (3 Millionen Euro) fehlte auch zuletzt am Wacker-Konto.

🟢 Der Worst Case: Sollten alle Rettungsversuche nicht gelingen, droht der Konkurs und der damit verbundene Zwangsabstieg aus dem Profi-Fußball.

🟢 Die nahe Zukunft: Zumindest die Sicherheitsfirma ließ sich am Dienstag auf ein weiteres Spiel ein – womit das Freitag-Match gegen den GAK (18.30 Uhr, Tivoli) gesichert wäre. Der Verein setzt indes alle Hebel in Bewegung: Kürzlich soll bei einem Wiener Millionär um 5,5 Millionen Euro Zwischenfinanzierung angesucht worden sein.

🟢 Das sagt der Verein: Präsident Radi via Aussendung: „Aufgrund des Zeitdrucks und der aktuellen finanziellen Herausforderungen war es für uns nicht möglich alle Unterlagen pünktlich einzureichen, um die Lizenz in erster Instanz zu erhalten. Dementsprechend sind wir über die Entscheidung der Bundesliga wenig überrascht. Trotzdem bleiben wir guter Dinge, dass wir binnen der Nachreichfrist (Anm. für die zweite Instanz) alle relevanten Aufgaben erledigen können und so am Ende die Lizenz erhalten.“

⚽ WSG Tirol hat Spielgenehmigung in der Tasche

In Sachen Lizenz braucht sich der zweite Tiroler Profi-Fußballverein, die WSG Tirol, unterdessen keine Sorgen machen. Den Wattenern wurde in erster Instanz die Spielgenehmigung erteilt. Allerdings kämpft die Elf von Trainer Thomas Silberberger sportlich noch ums Überleben in der Bundesliga. Sechs Runden vor Schluss trennt die WSG gerade einmal ein Punkt vom Abstiegsplatz in der Quali-Gruppe.

🟢 Das sagt der Verein: „Die Abarbeitung der geforderten Lizenzunterlagen für die neue Spielzeit nimmt jedes Jahr viel Zeit und Aufmerksamkeit der Geschäftsstelle in Anspruch“, erklärt Julian Heiss, Geschäftsführer der WSG Tirol GmbH. „Wir sind froh und stolz, auch heuer wieder ohne grobe Schwierigkeiten oder Nachforderungen des Lizenzsenats, die Spielgenehmigung für die nächste Saison in erster Instanz erhalten zu haben.“

⚽ Keine Lizenz für Austria und St. Pölten

Neben dem FC Wacker wurde auch dem SKN St. Pölten (2. Liga) und dem FK Austria Wien (Bundesliga) sowie dessen Zweit-Team, den Young Violets (2. Liga), die Zulassung für die neue Saison verweigert.

Sofern die Wiener im weiteren Instanzen-Wege eine Lizenz erhalten, erwartet sie in der Saison 2022/23 eine satte Strafe. Wie die Bundesliga mitteilte, müssen die „Veilchen" für den Fristverzug betreffend dem geprüften Jahresabschluss einen Vier-Punkte-Abzug und eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro hinnehmen.

Sollte sich die Austria nicht aus dem finanziellen Schlamassel befreien können, wäre der Abstiegskampf in der Bundesliga einmal mehr auf dem Grünen Tisch entschieden. (pim, floh)

📝 Lizenzverfahren Bundesliga und 2. Liga

ADMIRAL Bundesliga

  • Lizenz erteilt: FC Red Bull Salzburg, SK Rapid Wien, SK Puntigamer Sturm Graz, LASK, RZ Pellets WAC, WSG Tirol, TSV Egger-Glas Hartberg, SV Guntamatic Ried, CASHPOINT SCR Altach, FC Flyeralarm Admira, SK Austria Klagenfurt.
  • Lizenz verweigert: FK Austria Wien (finanziell, rechtlich), spusu SKN St. Pölten (finanziell), FC Wacker Innsbruck (finanziell, infrastrukturell)

ADMIRAL 2. Liga & Regionalliga

  • Lizenz erteilt: Grazer AK 1902, FAC Wien, SC Austria Lustenau.
  • Zulassung erteilt: FC Blau Weiß Linz, FC Liefering, SV Licht-Loidl Lafnitz, FC Mohren Dornbirn 1913, FC Juniors OÖ, KSV 1919, SKU Ertl Glas Amstetten, SK BMD Vorwärts Steyr, SV Horn, First Vienna FC (Regionalliga Ost), SV Stripfing/Weiden (Regionalliga Ost), WSC HOGO Hertha Wels (Regionalliga Mitte).
  • Zulassung als Amateurteam eines BL-Klubs: SK Rapid Wien II, SK Sturm Graz Amateure (Regionalliga Mitte).
  • Zulassung verweigert: FK Austria Wien (finanziell, rechtlich) & Young Violets Austria Wien, spusu SKN St. Pölten (finanziell), FC Wacker Innsbruck (finanziell, infrastrukturell).

🔴 Sanktionen

  • FK Austria Wien (sofern Lizenz/Zulassung im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens noch erteilt wird): Vier Punkte Abzug für die kommende Saison 2022/23 + 20.000 Euro Geldstrafe für Fristverzug betr. geprüftem Jahresabschluss

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