Ilse Abka-Prandstetter: Mit Farbe in Papiere geknetete Gedanken
Innsbruck – Ihre Sprache sei die Malerei, sagt Ilse Abka-Prandstetter, weshalb sie auch malend auf in ihr Gedächtnis eingebrannte Aussprüche ihres im vergangenen Jahr verstorbenen Mannes Peter Prandstetter reagiert. Geheimnisvoll verdichtet zu in Papiere geknetete und bemalte Gedanken an ihn, die nun erstmals in der Innsbrucker Galerie Flora zu sehen sind. „staunen und immer wieder staunen“, „warum?“, „die Sonne im Rücken“ oder „wie lange noch?“ heißen diese reizvoll zwittrig zwischen Zwei- und Dreidimensionalem angesiedelten Transformationen von Gedanklichem, die in ihrer poetischen Anmutung losgelöst von allem konkret Assoziativen allein im Atmosphärischen unterwegs sind.
Das Erstaunliche an Ilse Abka-Prandstetter ist ihre offensichtlich unstillbare Neugier auf ihr eigenes schöpferisches Potenzial. Um immer wieder Partnerschaften mit für sie neuen Materialien und Techniken einzugehen. Aktuell mit harten Papieren, die in mehreren Etappen eingeweicht, geknetet, bemalt und wieder getrocknet werden. Um diese amorphe Gemengelage mit farbigen Spuren und schwarzen Strukturen zu durchpflügen, die bisweilen ostasiatisch inspiriert daherkommen. In einem letzten wichtigen Akt gibt die Künstlerin ihren „Gedanken an P.P.“ eine äußere Form. Als Animation, mental davonzufliegen bzw. sich unter einen fein schützenden Umhang zu flüchten. (schlo)
Galerie Thomas Flora. Herzog-Friedrich-Straße 5, Innsbruck, bis 14. Mai, Di–Fr 15–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr