Innsbruck

Bebauung des Tiwag-Areals in Wilten: „Rechnung ohne den Wirt“

Innsbruck – Der als Parkplatz genutzte Grund der Tiwag im Zentrum von Innsbruck soll eine Neunutzung erfahren. Wie berichtet, hat Bürgermeister Georg Willi (Grüne) ein von der IIG erstelltes Konzept vorgelegt, wonach auf dem Areal Gewerbeflächen, Wohnungen, ein Kindergarten sowie ein öffentlich zugänglicher Park entstehen sollen. Der Petitionsausschuss des Landes ist einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass eine Neunutzung des Areals erarbeitet werden soll.

Die Liste Fritz unterstütze die Forderung nach einem Park statt eines Parkplatzes, betont Klubobmann Markus Sint. „Wir als Liste Fritz respektieren aber auch Eigentum von Grund und Boden, womit wir uns offenbar von allen anderen Landtagsparteien unterscheiden.“ Fakt sei, dass die Tiwag als Aktiengesellschaft die mehr als 4000 Quadratmeter Grund nicht herschenken könne. Jedes Projekt müsse daher einen erkennbaren Nutzen für die Grundeigentümerin haben.

Die Bebauungsstudie habe Schwachstellen, sagt Sint, und sei vor allem nicht mit der Tiwag abgestimmt. „Der Bürgermeister hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.“ So seien von der Tiwag benötigte Büroflächen nicht berücksichtigt. Zudem habe die IIG gleich zwei Grundstücke im Eigentum der Tiwag verplant, nicht nur den derzeit genutzten Parkplatz. Ungeklärt sei auch, ob die geplanten Wohnungen teure frei finanzierte oder günstigere geförderte Wohnungen sein sollen.

Unterm Strich befürchtet die Liste Fritz, dass das Projekt scheitern werde, „nachdem Willi den Grundeigentümer mehrfach brüskiert“.

Sehr erfreut über die Pläne für das Tiwag-Areal zeigt sich indes Stadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ). Besonders der geplante Kindergarten sei zu begrüßen. „Dadurch könnte in Kombination mit der benachbarten Volksschule Alt-Wilten und den beiden Mittelschulen Leopoldstraße und Ilse-Brüll ein BildungsCampus entstehen, der durch den angedachten Park noch mehr an Qualität gewinnen würde“, sagt Mayr.

Der Tiwag-Parkplatz könnte auch als Ausweichquartier für den anstehenden Neubau des Kinderzentrums Pechegarten genutzt werden, schlägt Mayr vor. (dd)

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