Bezirk Landeck

Nach Rücktritt: G’riss um Aufsichtsratposten beim Venet

Zams – Wer vertritt die Gemeinde Zams im Aufsichtsrat der Venet Bergbahnen AG? Nach dem überraschenden Rücktritt von VP-Gemeinderätin Theresia Schönherr (Team Dominik Traxl) – die TT hat berichtet – entwickelte sich ein echtes G’riss um den Posten. Die Gemeinde Zams hält 38,64 Prozent des finanziell gebeutelten Unternehmens. Laut den Satzungen hat sie damit das Recht, einen Vertreter aus dem Gemeinderat zu entsenden.

Mit SP-Bürgermeister Benedikt Lentsch und seinem Vize Simon Zangerl sitzen bereits zwei der Liste „Unser Zams“ als gewählte Aufsichtsräte im Gremium. Die Opposition, die ihrerseits nun Patric Niederbacher vorgeschlagen hatte, kam dieses Mal aber nicht zum Zug. „Alle Fraktionen sollten bei so einem wichtigen Thema mitreden und mitdiskutieren können“, betonte ÖVP-Gemeinderat Dominik Traxl davor noch.

In einer Kampfabstimmung wurde seine Fraktion schließlich von der Bürgermeisterliste mit 8:7 Stimmen überstimmt.

„Ich habe mehrfach nachgefragt, wen die ÖVP in den Aufsichtsrat entsenden will“, erklärt Lentsch die überraschende Entscheidung. In der Zwischenzeit habe er dann bereits einen eigenen Kandidaten organisiert gehabt: den Notar Oskar Platter. „Er ist ein profunder Kenner in juristischen und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten“, so Lentsch, er bringe damit Fähigkeiten mit, die beim Venet benötigt werden.

Nicht nur Traxls Listenkollege Josef Reheis wunderte sich über den Gegenkandidaten. „Immer wieder gab es die Bitte, dass die ÖVP einen Vertreter entsenden soll“, betonte er. Nicht kommentieren wollte der Venet-Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Hittler das Vorgehen. „Das ist eine Entsendung der Gemeinde Zams!“ Jeder, der vom Gemeinderat bestimmt wird, wird im Gremium akzeptiert. Demnächst stehen schwere Entscheidungen an. Der Venet braucht wieder ein Rettungspaket. (mr)

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