Castellum Morans: Römische Legionäre erobern Obergricht
Im Untertösens haben sich fanatische Römerfans ein Fort mit Palisadenzaun gebaut und leben wie einst die Legionäre und Senatoren.
Untertösens – „Die spinnen, die Römer“ – über diesen bekannten Ausspruch der Comicfigur Obelix, der damit Untaten der römischen Legionäre zum Ausdruck bringen wollte, können die Römer der Legio6 im Tiroler Oberland nur schmunzeln. In Untertösens im Obergricht haben sich die Römer um Anführer Caesar (Christian Sturm) mit ihrem Castellum Morans auf einem Hektar eine imposante, befestigte und weithin sichtbare Anlage geschaffen. Dort wird das Leben und der Alltag der alten Römer gelebt. In farbenprächtigen Kleidern, mit echten Utensilien, Münzen und vielen Details. Und vor allem werden sechs Bereiche der Römer besonders praktiziert. „Wir sechs Senatoren haben uns gefunden und den Verein Legio6, der so in Anlehnung an die sechs Gründungsmitglieder heißt, gegründet. Unser Ziel ist, besonders die sechs Bereiche Landwirtschaft, Natur, Planung und Bauen, Medizin, Musik und Gesang sowie Finanzverwaltung und Schriftführung so zu leben, wie es die alten Römer einst praktizierten“, sagt Caesar Christian Sturm.
Nachhaltigkeit in der Herstellung von Lebensmitteln ist dabei ein großes Thema. Auf den Äckern bauen sie fünf verschiedene Getreidesorten an, Korn wird gemahlen, Brot damit gebacken. Handwerker verarbeiten Leder und bauen Bögen und Streitwagen. 20 Mitglieder hat der Verein mittlerweile. Die aufwändig gebaute Anlage, umrahmt von meterhohen Holzpfählen, und die diversen Einrichtungen bieten alle Möglichkeiten. „Wir leben und erleben den Alltag und das Leben, das einst zur Zeit der Römer herrschte. Weil wir alle finanziell unabhängig sind und mit ganzer Überzeugung dabei sind, macht die Sache großen Spaß“, sagt Sturm. (za)