Unwetter in Tirol

Mehr als 200 Einsätze: Unwetter sorgte in Tirol für Überflutungen, Muren und Waldbrände

So manches Auto blieb in überfluteten Unterführungen in den Wassermassen stecken, wie hier am Mitterweg.
© Zeitungsfoto.at

Gewitter und zum Teil sintflutartige Regenfälle sind Donnerstagabend in Teilen Tirols niedergegangen. Das sorgte für zahlreiche Feuerwehreinsätze wegen überfluteter Straßen, Keller und Tiefgaragen im Raum Innsbruck aber auch im Oberland. Zudem kam es zu Muren und Waldbränden.

Innsbruck, Wenns, Sellrain – Ein heftiges Gewitter ist am Donnerstagabend über Teile Tirols gezogen und hat dabei seine Spuren hinterlassen. Die Feuerwehren standen quasi im Dauereinsatz, so berichtet die Leitstelle Tirol etwa von 138 Einsätzen zwischen 20 und 1 Uhr allein in Innsbruck. Dort kam es speziell im Stadtteil Hötting zu massiven Überflutungen von Straßen, Kellern und Tiefgaragen.

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In der Landeshauptstadt prasselten binnen kürzester Zeit enorme Regenmengen nieder – insgesamt mehr als 30 Liter pro Quadratmeter. Meldungen über verletzte Personen seien indes nicht eingegangen, sagte ein Mitarbeiter der Leitstelle.

In Hötting stand auch diese Tiefgarage unter Wasser.
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Vermurungen im Sellrain und Pitztal

Nach einem Murenabgang nach wie vor gesperrt ist die Sellraintalstraße (L13) zwischen Kematen und Sellrain. Die starken Regenfälle sorgten dafür, dass sich auf rund 100 Meter Erde löste und sich auf die Straße schob. Eine Umleitung über Oberperfuss bzw. Axams und Grinzens ist eingerichtet.

Zu Vermurungen und starken Verklausungen kam es auch im vorderen Pitztal. Betroffen war vor allem die Gemeinde Wenns mit den Ortsteilen Langenau und Brennwald sowie die Pitztallandesstraße neben der Brennwaldkapelle. „Mit unserem Gemeindetraktor konnte auch dieser Einsatz nach rund einer halben Stunde erfolgreich beendet werden“, schilderte die FF Wenns. Zuvor waren bereits Tauchpumpe und Sandsäcke zum Einsatz gekommen, um eine Überschwemmung in einem Einfamilienhauses zu verhindern.

Im vorderen Pitztal musste die Feuerwehr zu mehreren Einsätzen ausrücken.
© FF Wenns

Blitze lösten Waldbrände aus

Insgesamt mussten die Einsatzkräfte am Donnerstagabend über 200 Mal ausrücken – vor allem zwischen der Landeshauptstadt und Wattens, aber eben auch im Oberland. So kam es etwa in Huben im Ötztal durch Blitzschlag zu einem Waldbrand, der nach dem Ausrücken der Feuerwehr aber kein Eingreifen mehr nötig machte. Ähnlich gering waren zum Glück die Folgen eines Waldbrandes in Tobadill. Insgesamt gab es am Abend rund 1500 Blitzeinschläge in ganz Österreich. (TT.com)

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