Bundespräsident

Van der Bellens Wiederkandidatur: Das Warten auf die Erklärung hat ein Ende

Bundespräsident Alexander Van der Bellen (78) wird in den nächsten Tagen erklären, dass er im Herbst erneut für das höchste Amt im Staate kandidieren wird.
© imago/Juen

Alexander Van der Bellen wird in den nächsten Tagen die Wiederkandidatur verkünden. Die FPÖ schießt sich verbal auf das Staatsoberhaupt ein.

Von Michael Sprenger

Wien – Eigentlich ist es längst kein Gerücht mehr. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird im Herbst erneut für das höchste Amt im Staate kandidieren. Doch um die letztgültige Gewissheit zu erlangen, braucht es die Erklärung des Bundespräsidenten. Bislang wich er Fragen nach einer Wiederkandidatur aus. Doch der im Kauntertal aufgewachsene Van der Bellen will in den nächsten Tagen das Schweigen brechen. Und was er dabei sagen wird, gilt als sicher: Er wird im Herbst antreten. Der genaue Wahltermin steht noch nicht fest, aber es dürfte ein Sonntag im Oktober werden.

Die Erklärung Van der Bellens dürfte in mehrfacher Hinsicht Erleichterung auslösen. Bei einem Großteil der Bevölkerung, weil Van der Bellen für Stabilität in unruhigen Zeiten gesorgt hat. Selbst viele, die 2016 den früheren Grünen-Chef nicht gewählt haben, waren mit seiner Amtsführung zufrieden. Van der Bellen habe das Land sicher durch die Krisen begleitet, so der Tenor.

Erleichtert sein werden aber auch die Verantwortlichen von SPÖ, Grünen, ÖVP und NEOS. Nach Van der Bellens Erklärung werden sie wohl alle verkünden, dass sie keinen Hofburg-Kandidaten nominieren werden.

Bekannt ist bislang nur, dass Marco Pogo, Vorsitzender der Bierpartei, Musiker und Arzt, bei der Bundespräsidentenwahl antreten will.

Auch die FPÖ wird eine Kandidatin, einen Kandidaten gegen Van der Bellen in das Rennen schicken. Derzeit gibt es klare Hinweise, dass (nach der Absage von Norbert Hofer) dies FPÖ-Verfassungssprecherin Susanne Fürst sein wird. Die FPÖ schießt sich verbal schon auf den amtierenden Bundespräsidenten ein. „Es braucht einen frischen und mobilen Bundespräsidenten, der für alle Österreicher da ist und es auch nicht zulässt, dass die Grund- und Freiheitsrechte der Menschen beschnitten werden“, erklärt FPÖ-Obmann Herbert Kickl, ohne das Gegenangebot zu benennen. Er nennt Van der Bellen „Angelobungsautomat“ – und attestiert ihm, sich in den vergangenen beiden Jahren „vor allem als sicherer Rückhalt für die taumelnde Regierung entpuppt“ zu haben.

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