Wettlesen im Garten: Bachmann-Preis heuer mit Hirschl, Zeman und Engler
Der Bachmann-Wettbewerb verlässt den virtuellen Raum wieder. Ins Studio müssen die PreiskandidatInnen aber trotzdem nicht.
Klagenfurt – In den vergangenen zwei Jahren fand der Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb vornehmlich online statt – in diesem Jahr setzen die Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt wieder auf Präsenz. Trotzdem soll es beim Wettlesen um den bekanntesten österreichischen Literaturpreis, das heuer von 22. bis 26. Juni zum 46. Mal stattfindet, einige Neuerungen geben.
Die augenscheinlichste: Die 14 geladenen Autorinnen und Autoren werden nicht mehr im Studio lesen, sondern vor Publikum auf einer Bühne im Garten des Klagenfurter ORF-Theaters. Von dort werden die Lesungen in den Saal übertragen, wo die JurorInnen tagen. Deren Debatte wiederum wird nach draußen übertragen. Die Jury hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Neben der Vorsitzenden Insa Wilke werden erneut Mara Delius, Vea Kaiser, Klaus Kastberger, Brigitte Schwens-Harrant, Philipp Tingler und Michael Wiederstein die Preisträgerinnen bestimmen.
Das – etwas eigentümliche – Abstimmungsverfahren wird allerdings adaptiert: Die Jury bewertet alle Vorlesenden unmittelbar nach der jeweiligen Lesung im Geheimen mit einem Punktesystem. Daraus addiert ein Justiziar die Preisträgerliste. Bei einem Patt stimmt die Jury neuerlich ab. Vergeben werden der Bachmann-Preis (25.000), der Deutschlandfunk-Preis (12.500 Euro), der Kelag-Preis (10.000 Euro), der 3sat-Preis (7500 Euro) und der Publikumspreis (7000 Euro).
Das Teilnehmerfeld des heurigen Wettlesens ist bunt gemischt. Auch AutorInnen aus Slowenien und den USA befinden sich im Teilnehmerfeld. Der 2002 aus dem Irak geflohene Usama Al Shahmani tritt für die Schweiz an. Österreich wird heuer von der Burgenländerin Barbara Zeman, dem Wiener Elias Hirschl und dem in Deutschland geborenen Wahlwiener Leon Engler vertreten. (jole)