Rückruf

Ferrero nahm wegen Salmonellen 3000 Tonnen Kinder-Produkte vom Markt

150 Fälle von Salmonellenvergiftung in neun europäischen Ländern wurden registriert. (Symbolbild)
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Ein hochrangiger Ferrero-Manager erklärt erstmals, wie viele Kinder-Schokolade-Produkte nach den Salmonellen­fällen vom Markt genommen werden mussten. Der Schaden beträgt Dutzende Millionen Euro. Jetzt will die belgische Fabrik den Betrieb wieder hochfahren.

Alba – Der Süßwarenhersteller Ferrero hat wegen des Verdachts auf Salmonellen mehr als 3000 Tonnen seiner Kinder-Produkte, darunter Überraschungseier, vom Markt genommen und dadurch Millioneneinbußen erlitten. Die Verunreinigung stamme von einem Filter in einem Bottich für Milchbutter in einer Fabrik in Arlon in Belgien, sagte Nicolas Neykov, der Chef von Ferrero Frankreich der Zeitung Le Parisien am Donnerstag. Sie könne durch Menschen oder Rohstoffe verursacht worden sein.

In der Fabrik in Arlon im Südosten Belgiens hergestellte Schokoladenprodukte enthielten Salmonellen, die zu 150 entdeckten Fällen von Salmonellenvergiftung in neun europäischen Ländern führte. Die Schließung der Fabrik und die gesundheitlichen Bedenken trafen den Eigentümer, den italienischen Süßwarenriesen Ferrero, mitten in der Osterzeit.

Wiederinbetriebnahme ab 13. Juni beantragt

„Diese Krise ist herzzerreißend. Es handelt sich um den größten Rückruf von Produkten in den letzten 20 Jahren", sagte Neykov. Das Unternehmen hofft jedoch, die Fabrik bald wieder in Betrieb nehmen zu können. 50 Prozent der Gesundheits- und Sicherheitsinspektionen sollen künftig von einem zugelassenen externen Labor vorgenommen werden statt wie bisher nur von internen Prüfern.

Ferrero will indes die Fabrik in Arlon wieder in Betrieb nehmen. „Wir haben eine Wiederinbetriebnahme ab dem 13. Juni beantragt, um so schnell wie möglich wieder mit der Produktion zu starten", sagte Ferrero-Frankreich-Chef Nicolas Neykov der Zeitung weiter. Den belgischen Behörden sei dazu Anfang Mai ein Hygieneplan vorgelegt worden. Tausend Beschäftigte sind demnach mit den Vorbereitungen der Wiederinbetriebnahme beschäftigt. 10.000 Teile in der Fabrik seien demontiert und einzeln gereinigt worden. (APA/AFP)