Ernst Reyers Models aus Ton und feinsten Strichlein in Galerie Flora
Innsbruck – Ausstellungen von Ernst Reyer sind immer herzerfrischend. Jedenfalls für LiebhaberInnen des Absurden, weshalb der Tiroler Zeichner in der Galerie Flora bestens aufgehoben ist. Wo sich der 75-Jährige als äußerst fleißiger Handarbeiter erweist, sind seine Zeichnungen doch feinst aus winzigen gekräuselten Strichlein gewoben, die nur ganz selten bunt aufpoppen. Verpuppt zu sonderbaren Mischwesen aus Mensch und Tier. Etwa einer Gottesanbeterin mit bärtigem Glatzkopf oder Damen, deren wallende Mähnen zu Vögeln bzw. deren üppige Kleider zu Echsen werden, sofern sie nicht schon vorher in schmalen Brücken steckengeblieben sind.
Der offensichtlich mit einem unerschöpflichen Vorrat an Fantasie ausgestattete Ernst Reyer wagt sich neuerdings aber auch in für ihn noch unbekannte Territorien. Mit den Fotos kleiner, partiell bemalter bzw. bezeichneter Keramikbüsten, die, je nach Haartracht oder Make-up, Guido, Carlo, Carla oder Selma heißen. (schlo)
Galerie Thomas Flora
Herzog-Friedrich-Straße 5, Innsbruck; bis 18. Juni, Di–Fr 15–19, Sa 10–13 Uhr