USA

Mann erschoss in Krankenhaus in Tulsa vier Menschen und sich selbst

Ein Großaufgebot der Polizei riegelte das Krankenhaus in Tulsa nach den Schüssen ab.
© APA/AFP/Tulsa Police Department

Die USA stehen noch unter dem Schock des Amoklaufs an einer Grundschule in Texas. Wenige Tage später eröffnet in Oklahoma ein weiterer Schütze das Feuer – dieses Mal in einem Krankenhaus.

Tulsa – Eine Woche nach dem Massaker in einer Volksschule in Texas hat ein Mann im US-Bundesstaat Oklahoma nach Polizeiangaben das Feuer auf einem Krankenhaus-Campus eröffnet und drei Menschen getötet. Auch der Schütze sei tot, teilte die Polizei am Mittwochabend in der Stadt Tulsa mit. Sicherheitskräfte durchsuchen derzeit das Gebäude, das zum St.-Francis-Krankenhaus in Tulsa gehört. Stadtrat Jayme Fowler sagte CNN, es sehe danach aus, als habe sich der Schütze das Leben genommen.

Die Polizei teilte mit, die Beamten seien am Nachmittag wegen eines mit einem Gewehr bewaffneten Mannes zu dem Krankenhaus gerufen worden. Gesicherte Erkenntnisse über die Hintergründe der Tat gab es zunächst nicht. Stadtrat Fowler erklärte: "Soweit ich weiß, hatte der Schütze ein Problem mit einem bestimmten Arzt, und er konnte diesen Arzt nicht finden." Das sei Auslöser für das gewalttätige Verhalten gewesen.

Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus. Polizeichef Richard Meulenberg sagte dem Sender ABC, als die Polizisten eintrafen, "fanden sie einige Menschen, die angeschossen worden waren. Ein paar waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot". Unter diesen sei auch "der, den wir für den Schützen hielten und immer noch halten, weil er ein langes Gewehr und eine Pistole bei sich hatte."

Tote bei Taten in Uvalde und Buffalo in den vergangenen Tagen

Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden sei über die Tat informiert worden. Man habe den lokalen Behörden und denen des Bundesstaats Unterstützung angeboten.

Die USA werden derzeit von einer ganzen Serie von Taten erschüttert, bei denen Bewaffnete das Feuer eröffnen und mehrere Menschen töten. Erst am Dienstag vergangener Woche hatte ein 18-Jähriger an einer Volksschule in Uvalde im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet. Der Amokläufer verschanzte sich in einem Klassenraum und tötete 19 Kinder sowie zwei Lehrerinnen, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

Wenige Tage zuvor hatte ein Schütze in Buffalo im US-Bundesstaat New York in einem Supermarkt das Feuer eröffnet, zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert – 11 der 13 Opfer waren schwarz. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, gegen den mutmaßlichen Schützen solle an diesem Donnerstag in Buffalo Anklage erhoben werden.

Besonders der Amoklauf von Uvalde hat die Debatte über eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA einmal mehr angefacht. US-Präsident Joe Biden – ein Demokrat – hat sich dafür ausgesprochen. Viele Republikaner sperren sich aber seit Jahren gegen strengere Regularien, wie etwa ein Verbot von Sturmgewehren. Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Im Jahr 2020 waren Schusswaffenverletzungen Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen. (APA/dpa/Reuters)