Verkehr

Stau am Pfingstsamstag: Mehrere Tiroler Transitrouten überlastet

Die Luftaufnahme zeigt eindrücklich, wie sich die Blechkolonne über die Inntalautobahn schlängelte.
© LIEBL Daniel / zeitungsfoto.at

Altbekanntes Bild zu Pfingsten auf Österreichs Verkehrsrouten in Richtung Süden: Stau, soweit das Auge reicht. Auch Tirol machte einmal mehr keine Ausnahme.

Innsbruck – Das verlängerte Pfingstwochenende sorgt wie erwartet für lange Blechkolonnen auf Österreichs Straßen. Besonders die Transitrouten in Richtung Süden sind betroffen. Bereits in Bayern gab es bereits Samstagfrüh auf der A8 Kolonnenverkehr. Betroffen war hier vor allem das Deutsche Eck in Fahrtrichtung Tirol, aber auch in Salzburg stand der Verkehr immer wieder still.

Auf deutscher Seite herrschte am Dreieck Inntal bereits 20 Kilometer Stau, der Zeitverlust am frühen Vormittag betrug 1,5 Stunden. In weiterer Folge staute es sich auch zwischen Reischenhart und Rosenheim, was zu einem weiteren Zeitverlust von rund einer Stunde führte. Stau gab es aber auch auf der Inntalautobahn bei Innsbruck-Wilten, der sich zeitweise bis nach Völs zurückbildete. Viele Autofahrer versuchten, über Kranebitten auszuweichen, was auch hier zu längeren Wartezeiten führte. Auch die von der Landesregierung verhängten Fahrverbote für den Durchreisevekehr wurden vielerorts ignoriert: So staute es sich auch in vielen kleineren und größeren Gemeinden rund um Innsbruck.

Trotz der Fahrverbote für den Durchreiseverkehr kam es auch in vielen Orten zu Staus, wie etwa hier in Zirl.
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Als Nadelöhr stellte sich auch diesmal wieder die Fernpass Straße (B179) heraus. Aus Fahrtrichtung Norden floss der Verkehr abschnittsweise nur schleppend zwischen dem Grenztunnel Vils/Füssen und Bichlbach, hier gab es bis zu 70 Minuten Zeitverlust am Weg zum Strand. Beim Grenztunnel Füssen kam es zu Blockabfertigung, die Wartezeit betrug rund eine Stunde mehr. Ähnlich sah es auf der Brennerautobahn aus, wo der Verkehr in Richtung Süden deutlich zugenommen hat. Auch auf italienischer Seite staut es sich immer wieder. Bis zur Mautstelle Schönberg gab es zeitweise Wartezeiten bis 45 Minuten.

Tiroler Fahrverbote für den Durchreiseverkehr

Auch an diesem Wochenende gelten in Tirol Fahrverbote für den Durchreiseverkehr auf mehreren Landesstraßen. Betroffen sind die Bezirke Innsbruck, Reutte und Kufstein. Das Land Tirol will mit dieser Maßnahme verhindern, dass der Transitverkehr bei Staus auf den Transitstrecken durch kleinere Ortschaften ausweicht. Anrainer und Zulieferer dürfen aber weiterhin zufahren.

Von den Fahrverboten betroffen sind unter anderem folgende Straßen:

⛔ Tiroler Straße (B171) ab Zirl Ost Richtung Innsbruck

⛔ Völser Straße (L11) ab der Umfahrung Völs Richtung Kematen und Innsbruck

⛔ Sellrainstraße (L13) ab Kematen

⛔ Ellbögener Straße (L38) zwischen Hall und Patsch

⛔ Unterinntalstraße (L211) ab Kirchbichl Richtung Kufstein und Mariastein

⛔ Buchberger Straße (L295) ab der B172 Richtung Niederndorf

⛔ Gemeindestraße Endach und die Zufahrt zum Krankenhaus in Kufstein

⛔ Alte Erler Straße

Auf der Tauernautobahn (A10) erreichte der Stau zwischen dem Knoten Salzburg und Golling-Abtenau am Vormittag die stolze Länge von 28 Kilometern, zwischen dem Knoten Pongau und Flachau ebenfalls rund 20 Kilometer.

Auf lange Wartezeiten mussten sich Autofahrer auch vor dem Karawankentunnel (A11) in Kärnten einstellen. In der Früh betrug die Reiseverzögerung bereits eine Stunde, am Vormittag wurde der Stau noch länger. „Nach moderaten Behinderungen am Morgen erreichte das stop-and-go auf der Tauernautobahn bereits um etwa 10.20 Uhr eine Länge von bis zu 28 km zwischen dem Knoten Salzburg und Golling-Abtenau, damit verbunden auch bis zu einer Stunde Zeitverlust in Fahrtrichtung Süden“, so ARBÖ-Verkehrsexpertin Christina Hönigl. Weitere 20 Kilometer Stau mussten die Verkehrsteilnehmer auf der A10 zwischen dem Knoten Pongau und Flachau hinter sich bringen, auch hier verzögerte sich die Weiterfahrt um fast eine Stunde.

Im Großraum Salzburg war laut Aloisia Gurtner, Sprecherin des ÖAMTC Salzburg, bereits seit den Nachtstunden extrem viel los: "Die Leute sind seit Freitagabend ohne Pause durchgefahren, es hat keine Phase gegeben, in dem der Verkehr spürbar nachgelassen hätte." Die Autofahrer aus Bayern hätten über den Walserberg und dann bis zum Tauerntunnel bis zu drei Stunden länger gebraucht. Der Mega-Stau wie man ihm im Jahr 2019 erlebt habe, sei bis Samstagmittag zwar ausgeblieben, aber die Autofahrer seien immer wieder zum Stehen gekommen – ein Grund dafür seien auch mehrere Baustellen auf der Tauernautobahn. Einige Autofahrer hätten die Abfahrtssperren ignoriert.

Pfingsten hat sich laut ÖAMTC-Sprecherin Gurtner zu einem der stärksten Reisewochenenden entwickelt. Während früher die Sommer-Wochenenden am staureichsten waren. Mittlerweile sei Pfingsten aber der Auftakt in der Sommerreiseverkehr. Sie rechnet heuer allerdings mit einer Reisewelle mit starkem Verkehrsaufkommen bis September. (TT.com/APA)