Tirol

Waldzustand in Tirol mit Ausnahme Osttirols stabil

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18,7 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr in Tirol in die aktive Schutzwaldbewirtschaftung sowie in die Anpassung der heimischen Wälder an den Klimawandel investiert. 1,9 Millionen Bäume – davon 200.000 Laubbäume – wurden im vergangenen Jahr gesetzt.

Innsbruck – Für den Wald in Tirol war das vergangene Jahr im doppelten Sinn des Wortes durchwachsen. Nach den drei Katastrophenjahren 2018, 2019 und 2020 waren 2021 keine größeren Schäden durch Naturereignisse und Brände zu verzeichnen und habe "der Umbau des Waldes hin zu klimafitten Mischwäldern Fahrt aufgenommen", so der aktuelle "Waldbericht" des Landes Tirol. Allerdings bereitet in Osttirol der Borkenkäfer Probleme in noch nie da gewesenem Ausmaß.

Die vom Borkenkäfer verursachte Schadholzmenge im Jahr 2021 betrug dort über 100.000 Kubikmeter. Das entspricht der Höhe des durchschnittlichen Holzeinschlags eines Jahres. 2022 steht ganz im Zeichen des Kampfes gegen den Schädling. Zur Unterstützung ihrer Kollegen sind 42 Waldaufseher aus Nordtirol über 60 Arbeitswochen in Osttirol im Einsatz. Weitere 180 Arbeitswochen leisten Mitarbeiter aus den Bezirksforstinspektionen und der Landesforstdirektion, so das Land am Montag in einer Aussendung.

Bereits Mitte Juni wird mit dem Ausflug der neuen Käfergeneration gerechnet. Um dies zu verhindern, wurden in Osttirol an neuralgischen Stellen und im Objektschutzwald zahlreiche Käferfallen aufgestellt. Parallel dazu wird der Wald systematisch nach frisch befallenen Bäumen durchforstet.

Hunderttausende junge Bäume in Osttirol nötig

Rund 900.000 junge Bäume pro Jahr wird es allein in Osttirol in den kommenden Jahren brauchen, um die notwendigen Aufforstungen, Wiederbewaldungen und den Umbau hin zu klimafitten Bergwäldern zu bewerkstelligen. Das ist doppelt so viel wie in einem durchschnittlichen Jahr. Weitere 360.000 klimafitte Forstpflanzen werden tirolweit für den Einsatz in stark vom Klimawandel betroffenen Waldgebieten benötigt. Bei den klimafitten Forstpflanzen handelt es sich um größeres und stärkeres Pflanzmaterial.

"Bisher können wir die Nachfrage aus unseren drei Landesforstgärten decken", so Landesforstdirektor Josef Fuchs. Die geänderten Anforderungen an das Pflanzenmaterial sowie die verstärkte Nachfrage nach Laubholzpflanzen zieht jedoch Veränderungen in Produktion und Logistik nach sich. Um die Versorgung mit heimischen Forstpflanzen nachhaltig zu sichern, wird im Forstgarten Bad Häring bis Ende 2023 ein über 2000 Quadratmeter großes Kühlhaus errichtet. (APA)