Verkehr

Pfingstverkehr: Ein Toter in Tirol, Rückreisewelle nur aufgeschoben

Während der Pfingstreiseverkehr Richtung Süden letzte Woche in gewohnter Intensität einsetzte, kam es bis gestern kaum zu Rückreiseverkehr. Der befürchtete Stau blieb auf den Hauptreiserouten aus.
© Böhm

Nach einer massiven Reisewelle in den Süden blieben Staus in Richtung Norden gestern aus. Im Zuge etlicher Unfälle war bis gestern auf Tirols Straßen ein Verkehrstoter im Pfingstreiseverkehr zu verzeichnen.

Innsbruck – Ob auf den Straßen, Bahnhöfen oder Flughäfen: Der Rückgang des Infektionsgeschehens während der Corona-Pandemie entfachte bei Hunderttausenden Reiselust wie in früheren Zeiten. Und schon schlossen die heurigen Pfingstfeiertage hinsichtlich der Verkehrsdichte praktisch nahtlos an das Jahr 2019 an. Dies brachte ab Mittwoch nicht nur teils stundenlange Staus vom Fernpass bis zum Gardasee mit sich, sondern auch etliche Unfälle.

Gestern Vormittag gab es auf Tirols Straßen das bislang einzige Todesopfer im Pfingstverkehr. Ein Motorradfahrer kollidierte mit einem Pkw.
© zoom.tirol

Bis Redaktionsschluss war im heurigen Pfingstverkehr in Tirol ein Todesopfer zu verzeichnen. Es handelt sich um einen 35-jährigen Deutschen, der sich in Buch nach einem Überholmanöver nicht mehr rechtzeitig einreihen konnte und frontal mit einem entgegenkommenden Pkw kollidierte. Mehr dazu hier:

Der Motorradlenker verstarb trotz Erstversorgung durch den Notarzt noch an der Unfallstelle. Der Pkw-Lenker und seine 58-jährige Ehefrau, die am Beifahrersitz saß, erlitten leichte Verletzungen.

In der Innsbrucker Schneeburggasse verlor ein 86-jähriger Deutscher die Kontrolle über seinen Pkw. Schlingernd zog der Deutsche darauf durch die Riedgasse eine Spur der Verwüstung – sechs Fahrzeuge, Hausfassaden und ein Bauzaun wurden beschädigt, dreimal lautete der Befund auf Totalschaden.

Bereits am Morgen fuhr ein 21-jähriger Autolenker auf der Breitenbacher Straße (L48). Plötzlich touchierte er mit dem Wagen eine Leitschiene und geriet auf die Gegenfahrbahn. Auch dort prallte sein Fahrzeug gegen eine Leitplanke. Der Pkw wurde zurück auf die rechte Fahrspur geschleudert. Der 21-Jährige musste verletzt ins Krankenhaus Kufstein gebracht werden. Der Lenker war alkoholisiert, seinen Führerschein musste er gleich abgeben.

In Gerlos stießen Samstagmittag zwei Motorräder zusammen. Ein 24-jähriger Biker übersah auf der B165 das Abbiegemanöver eines vor ihm fahrenden Motorrades und fuhr auf. Den Mann, einen Österreicher, überschlug es daraufhin mit seinem Motorrad. Der Zweitbeteiligte, ein gleichaltriger niederländischer Staatsbürger, wurde durch den Aufprall ebenfalls von seinem Fahrzeug geschleudert. Nach der Erstversorgung wurde der Niederländer mit dem Notarzthubschrauber ins Bezirkskrankenhaus Schwaz geflogen. Der österreichische Motorradfahrer benötigte vor Ort keine weitere ärztliche Behandlung, klagte jedoch über Schmerzen im Genick und Oberschenkelbereich. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt. Am Samstagnachmittag kam es in Osttirol zu einem weiteren schweren Verkehrsunfall. Gegen 15 Uhr geriet eine 55-jährige Österreicherin in Obertilliach mit dem Auto über den Fahrbahnrand der B111 und stürzte über einen Abhang. Nach mehreren Überschlägen in der dortigen Wiese kam das Fahrzeug wieder mit den Rädern am Boden zum Stillstand. Die Lenkerin und eine 18-jährige Insassin wurden verletzt. Die 55-Jährige brachte der Notarzthubschrauber, die Jugendliche die Rettung ins Krankenhaus nach Lienz.

Pfingstverkehr fand nicht statt

Großes Staunen hingegen gestern bezüglich des erwarteten Pfingstrückreiseverkehrs – er fand fast nicht statt. So verzeichnete keine der Hauptreiserouten in Tirol nennenswerte Verzögerungen im Rückreiseverkehr. Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl sprach aufgrund des massiven Reiseverkehrs in Richtung Süden jedoch nur von einer Verschiebung der Rückreisewelle. Ähnlich wie in den letzten Jahren vor der Pandemie könnte es so heute und morgen bis hin zum Wochenende zu verstärktem Rückreiseverkehr kommen. Das dicke Ende droht jedoch am Fronleichnamwochende. Dort enden mit 18. Juni nämlich auch die Pfingstferien von Bayern und Baden-Württemberg.