Österreichs Tourismus wandert optimistisch in den Sommer
Lisa Weddig, Geschäftsführerin der staatlichen Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung (ÖW), glaubt an eine gute Sommersaison.
Wien – Die Bedeutung des Sommertourismus in Österreich hat in den Jahren vor der Pandemie ständig zugenommen. Sowohl bei den Nächtigungen – von 62 auf 79 Millionen Euro – als auch bei den Umsätzen – von 9,5 auf 14,5 Milliarden Euro – gab es von 2009 bis zum Vor-Corona-Jahr 2019 deutliche Steigerungen, schildert Lisa Weddig, Geschäftsführerin der staatlichen Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung (ÖW). Heuer werde ein guter Sommer, glaubt Weddig. „Wir sehen sehr gute Buchungen“, berichtete die ÖW-Chefin. „Letzten August hatten wir den besten August aller Zeiten in Österreich und darauf wollen wir aufbauen.“ Besonders gut sei die Nachfrage derzeit aus Südeuropa, den Niederlanden und den arabischen Ländern. Stabil sei die Entwicklung hinsichtlich USA sowie Deutschland, Österreich, Schweiz. Ein positives Signal für den Städtetourismus ortet die ÖW-Chefin in der „Rücknahme von Lockdown-Maßnahmen in China“ und in der „uneingeschränkten Öffnung des südostasiatischen Marktes“.
Die Hotels seien mit höheren Energie- und Lebensmittelpreisen konfrontiert, die sie weitergeben müssten, räumte Weddig ein. Urlaubern sei einer Umfrage der Österreich Werbung zufolge aber auch das Thema Nachhaltigkeit zunehmend wichtig. Im Schnitt spiele das für 58 Prozent der Gäste eine Rolle. In den Augen der Deutschen, die in der Regel rund die Hälfte aller Nächtigungsbuchungen in Österreich stellen, gehöre Österreich mit Finnland und Schweden zu den Top-Ländern in Sachen Nachhaltigkeit. Auch weltweit sei Österreich als nachhaltiges Urlaubsland „gut positioniert“, so Weddig.
Ungeachtet der guten Buchungslage sei die Teuerung heuer aber ebenso ein massives Problem wie der eklatante Personalmangel in der Branche. „Das Thema Mitarbeiter beschäftigt uns natürlich auch heuer, wir sehen dem Sommer aber optimistisch entgegen“, erklärte der Seilbahn-Obmann in der Wirtschaftskammer, Franz Hörl.
Aus Sicht von Komel Grundner, Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen und Sprecher der Qualitätsinitiative „Beste Österreichische Sommerbergbahnen“, müsse man mehr Ganzjahresjobs anbieten, um Personal gewinnen zu können. „Wir sind überzeugt davon, dass man, wenn man eine Ganzjahresstelle anbieten kann, wieder interessant für regionale Mitarbeiter ist“, so Grundner. (TT, APA)