Mitfahrbörse „ummadum“ hofft auf Wiederbelebung im Zillertal
Die Corona-Schutzmaßnahmen brachten die „ummadum“-Mitfahrbörse im Zillertal zum Erliegen. Die BH Schwaz geht jetzt mit gutem Beispiel voran.
Von Angela Dähling
Ried i. Z., Schwaz – Per App Mitfahrgelegenheiten anbieten oder buchen und dafür Punkte sammeln, die im regionalen Handel wie bares Geld eingelöst werden können. Dafür steht „ummadum“. Die Mitfahrbörse war ein Erfolgsprojekt, bis das Virus kam. Covid-19 killte ab März 2020 bei vielen die Bereitschaft, fremde Menschen im eigenen Auto mitfahren zu lassen.
Die Wiederbelebung ist mühsam, wie Thekla Hauser vom Planungsverband Zillertal bestätigt. „Technisch funktioniert das System einwandfrei. Was uns abhandengekommen ist, ist die kritische Masse. Wenn keine Fahrten angeboten werden, kann auch keiner eine Mitfahrgelegenheit buchen“, sagt sie. Jetzt, da die Maskenpflicht gefallen ist, während Spritpreise und Inflation steigen, hofft der Zillertaler Planungsverband, dass wieder Schwung in die Tiroler Mitfahrbörse kommt und so der Verkehr im Zillertal und darüber hinaus reduziert wird.
Die Schwazer Bezirkshauptmannschaft geht hier mit gutem Beispiel in Form eines Pilotprojektes voran. Seit Anfang Mai setzt man dort auf „ummadum“ und damit auf klimaschonendes Mobilitätsverhalten der Bediensteten bei der Fahrt zum Dienstort. „61 Prozent aller Wege werden in Tirol mit dem Auto zurückgelegt. Mit einem Besetzungsgrad von 1,2 Personen an Werktagen werden in zehn Fahrzeugen nur insgesamt zwölf Menschen transportiert. Das müssen wir verändern“, meint LHStv. Ingrid Felipe.
Die 80 Bediensteten der Schwazer Bezirkshauptmannschaft machen beim Land Tirol hierfür den Anfang. „Mit über 4500 Mitarbeitern verfügt das Land Tirol als Arbeitgeber über ein großes Potenzial für Emissions-Einsparungen im Verkehrsbereich“, blickt Landesamtsdirektor Herbert Forster voraus, denn nach erfolgreichem Auftakt der BH Schwaz soll „ummadum“ auf weitere Dienststellen ausgeweitet werden.
Auch im Zillertal, wo der Planungsverband mit seinen Gemeinden zur Ankurbelung des Systems viel Geld hineingesteckt hat, hofft man auf Betriebe und Privatpersonen, die mitmachen. Hauser: „Mitfahrende sammeln für jeden Kilometer zwei Punkte im Wert eines Euro-Cents, Fahrende acht. Diese Punkte können österreichweit bei 2400 Geschäften, darunter Supermarkt-Ketten, eingelöst werden.“ So könne jemand, der 20 km täglich pendelt, via ummadum-App 40 Euro pro Monat sparen, wenn er dreimal pro Woche jemanden mitnimmt. Egal ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder sonstwie in der Freizeit.