Radweg Ötztal nach 7 Millionen Euro-Sanierung eröffnet
Radfahren wurde im Ötztal vom Hobby zum Teil der Verkehrslösung.
Von Thomas Parth
Längenfeld – Stattliche 7 Mio. Euro sind es jetzt, die in den Ötztal Radweg investiert wurden. Ein Kraftakt, wie bei der offiziellen Eröffnung gestern mehrfach betont wurde, der nur gemeinsam gestemmt werden konnte. Ötztal Tourismus, die fünf Ötztaler Gemeinden und das Land Tirol arbeiteten Hand in Hand nicht nur an einer Attraktion für Gäste, sondern auch an einem Teil der Verkehrslösung für Einheimische. „Wir können abseits der Bundesstraße, teils neben der Ötztaler Ache, sicher Rad fahren“, unterstreicht Längenfelds BM Richard Grüner, der stellvertretend für die anderen Ötztaler Gemeinden voll des Lobes war. Anfangs, 2013, sei das Ötztal dem Land Tirol in Sachen Radverkehr voraus gewesen. Erst als das Land 2016 eine eigene Radstrategie präsentierte, konnten die Interessen sowie die finanziellen Mittel gebündelt und zielgerichtet eingesetzt werden, rief Landesbaudirekor Christian Molzer in Erinnerung. Beeindruckt von den Daten einer Benutzerzählung zeigt sich auch LHStv. Josef Geisler: „150.000 Radfahrer pro Saison sind schon erstaunlich, besonders wenn man weiß, dass nicht nur Touristen, sondern auch unzählige Einheimische den Radweg annehmen.“
Neun Brücken, Unterführungen, Beschilderung bis hin zum Fahrrad-App, die aufzeigt, ob der nächste Bus noch Platz am Fahrradanhänger hat. „Man erkennt die Gesamtstrategie, die da dahintersteckt. Touristisch genutzte Weit-Radwege werden zukünftig ebenso zur Tagesordnung zählen wie die E-Bikes heute schon“, bekräftigt Oliver Schwarz, Geschäftsführer von Ötztal Tourismus. 180 Tourismusbetriebe gelten schon jetzt als Ötztaler „Bike Homes“. Die „Perlenkette“ an Attraktionen, für die das Ötztal von Haiming bis zum Timmelsjoch stehe, könne so „erfahren“ werden. Die Vision „vom Inntal mit dem Rad durchs Ötztal und über das Timmelsjoch bis zum Gardasee“ rücke in greifbare Nähe. Ein Radweg „ist nie ganz fertig“, wie Leo Holzknecht von Ötztal Tourismus betont. Die Einführung der E-Bike-Technologie sei jedoch ein „Push-Faktor“ für diese Ideen gewesen, so der Bike-Verantwortliche bei Ötztal Tourismus. Das grenzüberschreitende Projekt Richtung Südtirol würde einen der nächsten Meilensteine und die Integration ins internationale Fahrradnetz darstellen.
Von Beginn an in die Verkehrsthematik eingebunden war Franz Sailer von den Ötztaler Verkehrsbetrieben: „Wir haben die Haltestellen ausgebaut, die Taktfrequenz erhöht, fahren seit 1. Mai ausnahmslos mit Anhängern zur Gratis-Radmitnahme und bieten unseren Fahrgästen die entsprechende Information in Echtzeit.“