Toyota GR Supra: Handschaltung mit Haarnadel-Programm
Fit für die Piste ist der GR Supra sowieso. Jetzt hat Toyota zum 3,0-Liter eine Fahrspaß-Option addiert: ein manuelles Getriebe.
Monteblanco – Die Herzen der Sportwagen-Fans hatte sich Toyotas Supra-Interpretation der Neuzeit vom Fleck weg erobert. Was vielleicht nicht allen, doch vielen noch zum Glück fehlte, das war ein Handschalt-Getriebe als klassischer Kurventanz-Partner. Das war zwar im Basis-Konzept gar nicht vorgesehen, doch hat’s Gazoo Racing, die Sportabteilung der ansonsten für elektrifizierte und vernünftige Antriebe bekannten Marke, möglich gemacht. Und den Zweitür-Zweisitzer für die Implantierung einer sechsstufigen Handschalt-Box – stammt von ZF – adaptiert. Innen fällt die neu gestaltete Mittelkonsole auf, schließlich braucht’s mehr Platz, um per Schaltstock im sechsgängigen Getriebe zu rühren, als bloß den Automatik-Wählhebel zu justieren. Fast unnötig zu erwähnen ist, dass das Kupplungspedal wie der Gas- und Bremskollege in sportlichem Alu gehalten ist.
Was man von außen nicht sieht, außer dem extra für den Handschalter in Rot gehaltenen Supra-Logo, sind die Anpassungen an Motor und Aufhängungen. Das Ansprechverhalten des 3,0-Liter-Reihen-Sechszylinders wurde nochmals optimiert und übersetzungsseitig angepasst. Fahrwerk, Lenkung und Bremsen sind neu abgestimmt. Dazu kommt, nicht zuletzt, eine gar nicht so kleine Gewichtserleichterung, knapp 40 Kilo sind es weniger als beim Automatiker (all das gilt jedoch nicht für den Zweiliter-Kollegen, für den bleibt’s beim Schalt-Automatismus).
So weit die wesentlichen Technik-Details. Die in der Sekunde fürs Erste sekundär sind, wenn der Supra von der Leine gelassen ist. Es braucht keinerlei Umstellungszeit auf das manuelle Getriebe, der Schalthebel liegt selbstverständlich zur Hand, die Gänge flutschen genauso, wie man’s vom GR Yaris und vom ganz frischen GR86 kennt. Damit zirkelt der GR Supra nochmals agiler um die Ecken, bis zwar nicht der Motor (der knurrt eher), sondern die Reifen kreischen und vielleicht auch der Co-Pilot. Der ist auf der Rennstrecke von Monteblanco, unweit von Sevilla, aber ohnehin nicht an Bord. Dafür doch ein Gutteil an Elektronik (unvermeidlich sind ja heutzutage Traktionskontrolle und Co.), die sich jedoch, wenn entsprechend justiert, im Hintergrund hält. Wobei eine neue Funktion addiert wurde. Die heißt Hairpin+ und unterstützt respektive animiert das Benehmen des Dynamik-Japaners in Haarnadelkurven. Klingt vielversprechend, sollte demnächst auf der Hausstrecke unter realen Bedingungen ausprobierbar sein. Und nicht zuletzt: Ein bisschen Driften geht auch (noch) immer. Marktstart ist im Herbst. Der Preis für den MT: ab 73.690 Euro. (bkh)