Sport-Event in Innsbruck

Golden Roof Challenge zwischen launigem Wind, Jubelstürmen und Weltrekord

Der „Blade-Jumper“ Markus Rehm verblüffte bei der Golden Roof Challenge mit neuem (Paralympics-)Weltrekord.
© gepa/Schönherr

Bei der Golden Roof Challenge im Herzen Innsbrucks purzelte dank Roberta Bruni (Stabhochsprung) der Meeting-Rekord, Markus Rehm (Weitsprung) legte noch eins drauf.

Von Benjamin Kiechl

Innsbruck – Es lag etwas in der Luft. Die mobile Leichtathletik-Anlage in der Maria-Theresien-Straße zog am Samstag die Blicke auf sich und mit der einbrechenden Dunkelheit strömten noch mehr Menschen wie magisch angezogen heran. Die 18. Auflage der Golden Roof Challenge war wieder ein Spektakel, bei dem man hautnah (und bei freiem Eintritt) beim Geschehen dabei sein durfte. Man sah förmlich die Schweißperlen der Athleten auf der Stirn und die Anspannung war spürbar.

Roberta Bruni (M.) siegte bei den Stabhochsprung-Damen.
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Erst spät am Abend, nach 22 Uhr, sollte sich herausstellen, was tatsächlich in der Luft lag: Ein neuer Weltrekord durch „Blade-Jumper“ Markus Rehm. Der Deutsche, der seit einem Unfall mit einer Unterschenkel-Prothese startet, zeigte im Weitsprungbewerb einen unglaublichen Satz auf 8,66 Meter. Damit verbesserte er den eigenen (Paralympics-)Weltrekord um vier Zentimeter. Der Innsbruck-Seriensieger verwies Weltrekordhalter Simon Ehammer (8,45 Meter!/aufgestellt in Götzis) auf Platz zwei. Der Vater des Schweizers stammt aus Hopfgarten und drückte im Publikum natürlich die Daumen.

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Matt Ludwig indes eröffnete den Abend mit einem Feuerwerk: Der US-Amerikaner übersprang als erster Athlet weltweit eine Wand – die eigentlich ein Vorhang war – und jubelte ausgelassen. „Reißen Sie diese Mauer (nicht) nieder“, meinte der Stabhochspringer in Anspielung auf die legendäre Rede des US-Präsidenten Ronald Reagan in Berlin.

Matt Ludwig begeisterte mit seinem Sprung über eine fünf Meter hohe „Mauer“.
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Bei den Damen indes war der Wind ein Spielverderber. Mit Anicka Newell (CAN) und Yana Hladiychuk (UKR) scheiterten zwei Top-Athletinnen an der ersten Höhe (4,26 Meter). Die Enttäuschung stand Newell ins Gesicht geschrieben. „Der Wind war unberechenbar. Ich bin richtig enttäuscht, weil ich nicht zeigen konnte, was ich draufhabe“, schimpfte die Kanadierin. Ganz anders die Italienerin Roberta Bruni, die sich befreit zum Meeting-Rekord von 4,66 Metern hochschraubte – Top 6 in der Jahresweltbestenliste.

Der Tiroler Riccardo Klotz zeigte Saisonbestleistung.
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Beflügelt von den Rekorden zeigten sich auch die Lokalmatadore Mikaela Lyri und Riccardo Klotz. Die 16-jährige Tirolerin ließ im Weitsprung als Fünfte sogar Ivona Dadic (erstmals in Innsbruck dabei) einen Platz hinter sich. Für den Scharnitzer Klotz schaute mit 5,50 Meter im Stabhochsprung sogar die Saisonbestleistung heraus. „Ein unglaubliches Event vor Heimpublikum“, freute sich der 23-Jährige. Organisator Armin Margreiter durfte sich zufrieden die Hände reiben: Die 18. Golden Roof Challenge war ein Fest in stürmischen Zeiten.

📽️ Video | Die Golden Roof Challenge 2022 im Videostream

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