Biber müssen ihre Zähne ständig abwetzen
Der Biber ist das größte Nagetier Europas. Er macht sich mit seinen Zähnen gern an Bäume und ist daher nicht immer willkommen. Doch ist er wichtig für das Tier- und Pflanzenreich.
Wer hat sie noch nicht entdeckt? Biberspuren kann man auch bei uns sehen, egal, ob man am Fahrradweg unterwegs ist oder einen Spaziergang in Wassernähe macht. Immer häufiger sieht man gefällte Bäume bzw. das, was noch davon übrig bleibt – die abgenagten Stämme. „Bei genauerem Hinsehen kann man entdecken, dass sich die großen Nagezähne des Bibers an die Bäume gemacht haben“, sagt Corina vom Alpenzoo.
Das macht den Biber nicht immer willkommen. „Deswegen gibt es in vielen Bezirken in Tirol Biberbeauftragte, die sich um diese Probleme kümmern. Es ist aber ungemein nötig, dem Biber dennoch eine Chance zu geben, da er eine sehr wichtige Rolle im Tier- und Pflanzenreich spielt“, so Corina.
📽️ Video | Biberalltag im Alpenzoo
Der Biber bevorzugt Weide, Hasel, Pappel und Erle; davon frisst er Triebe, Blätter und Rinde. Mit dem Rest wird am Biberdamm gebaut. „Ständig bessert der Biber seine Burg aus, die nicht nur sein Nest ist. Ist die Gegend mal zu trocken, wird aus dem Holzhaufen ein Staudamm. Das Bachwasser staut sich auf und der Biber hat wieder einen sicheren Eingang. Der muss nämlich immer unter Wasser sein, damit die Biberfamilie vor Feinden geschützt ist“, erklärt Corina.
Auf diese Weise verändert der Biber die Landschaft: Gefällte Bäume machen Platz für kleinere Pflanzen und Sträucher und in den neu entstandenen Seegebieten, die der Biber schafft, siedeln sich viele Tiere an. „Deswegen bezeichnet man den Biber in der Ökologie auch als Schirmart, da er Lebensraum für ganz viele andere Tierarten schafft“, so Corina.
Das wichtigste Unterwasserwerkzeug des Bibers ist der Schwanz. „Den nennt man Kelle. Sie dient als Ruder und Steuer. Er kann damit bei Gefahr auch kraftvoll aufs Wasser klatschen und die ganze Familie weiß, dass sie schnell untertauchen muss. Das Tollste ist, dass der Biber seine Kelle als Stuhl verwenden kann – so sitzt er immer sehr weich und hat eine gute Stütze“, sagt Corina.
Auch im Alpenzoo kannst du Biber sehen. Vor zwei Wochen ist sogar ein Baby auf die Welt gekommen. „Allerdings braucht die Familie derzeit noch sehr viel Ruhe, damit das Kleine auch seinen nötigen Schlaf bekommt. Biber schlafen nämlich untertags und stehen meist erst auf, wenn der Zoo bereits geschlossen hat“, so Corina. Hin und wieder kann man sie jedoch bei einer Abendführung im Wasser bestaunen! Vielleicht kommst du in den Sommerferien mal vorbei: Jeden Dienstag und Donnerstag findet ab 18:00 Uhr eine Führung durch den Alpenzoo statt. (wa)