Nations League

ÖFB-Team muss gegen Dänemark die letzten Reserven mobilisieren

Trieben die Laufleistungen in den vergangenen drei Partien in neue Dimensionen – Österreichs Mittelfeldturbos Xaver Schlager (l.) und Konrad Laimer kommen vielleicht erst heute von der Bank.
© AFP/Klamar

Das ersatzgeschwächte ÖFB-Team spielt heute (20.45 Uhr/live ORF 1) im vierten Nations-League-Match binnen elf Tagen in Dänemark vor. Der Gang an der Schmerzgrenze stellt auch die Weichen für den Herbst.

Von Alex Gruber

Wien – ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick nutzte gestern das Prinzip der lohnenden Pause und blies das Sonntags-Training vor dem Abflug nach Kopenhagen ab: „Jedes Training wäre heute wieder zu viel gewesen. Wir brauchen wieder einen vollen Tank.“

Womit man bei der Gretchenfrage der Personalwahl wäre, die sich in der Viererkette quasi von selbst ergibt: Denn nach Stefan Posch, der sich beim ersten Duell (1:2) gegen die Dänen verletzte, fallen auch David Alaba und Maximilian Wöber aus. Die Abwehrreihe werden somit wohl Christopher Trimmel (mit 35 der älteste Akteur im Kader), Kevin Danso, Gernot Trauner und Tirols Bremen-Legionär Marco Friedl bilden. Im Mittelfeld hält Rangnick mehr Optionen, was für eine Pause der beiden Dauerbrenner Xaver Schlager und Konrad Laimer spricht: In Sachen frühzeitiger Balleroberungen und hochintensiver Läufe gingen die beiden Turbos in den ersten drei Spielen ja über die volle Distanz. „Ich weiß noch nicht zu 100 Prozent, mit wem wir spielen, weil ich abwarten will, wer sich wie fühlt“, gab Rangnick vor dem Abflug preis.

Dafür war die Torhüterfrage für das zweite Treffen mit dem „Danish Dynamite“ geklärt. Nach den zwei Bewerbungsschreiben, die Austria-Goalie Patrick Pentz gegen Dänemark und insbesondere beim 1:1-Remis gegen Frankreich abgegeben hat, kehrt Heinz Lindner in den ÖFB-Kasten zurück. Der Basel-Legionär darf seinerseits beim Nations-League-Auftakt und 3:0-Sieg in Kroatien auf einen guten Arbeitsnachweis verweisen.

Wenn die Beine schwer und der Kopf (langsam) müde werden, ist Fehlerminimierung oberstes Gebot. Im Hinspiel scheiterte die rot-weiß-rote Auswahl auf dem Weg nach vorne an der Chancenverwertung und ließ hinten beim Siegtreffer Jens Stryger Larsen gewähren: Gegenspieler Christopher Trimmel erinnert daran: „Wenn du gegen so eine gute Mannschaft einen Fehler zu viel machst, verlierst du auch.“

Das Match in Kopenhagen weist dem ÖFB-Team den Weg, welche Situation man vor den beiden September-Spielen gegen Frankreich (auswärts) und Kroatien (daheim) vorfindet. Bei einem Sieg winkt sensationell Platz eins, bei einer Niederlage wird der Kampf um den Klassenerhalt in Pool A wieder vermehrt schlagend. Deswegen soll sich heute ein erneut starker Auftritt auch im Resultat widerspiegeln.

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