Benefizkonzert

Tiroler Verein baut Kinderdorf: Wiltener Sängerknaben singen für Waisen in Simbabwe

Dank Spendengeldern stehen die ersten Rundhütten bereits. Ziel ist es, das Dorf auszuweiten und offiziell als Kinderheim zu registrieren, damit weitere Kinder aufgenommen werden können.
© Karombe-Rott, Kolb

Seit 2018 entsteht in Simbabwe das Herzensprojekt eines Tiroler Paares. Nicole Karombe-Rott und ihr Mann Martin errichten dort mit ihrem Verein „Kurima Zimbabwe" ein Kinderheim für Waisen. Vier Kinder leben dort bereits – doch um überhaupt weitermachen zu können, braucht es nun dringend ein Bürogebäude. Ein Benefizkonzert der Wiltener Sängerknaben am Mittwoch soll helfen. Und es gibt noch andere Wege, zu spenden.

Von Tamara Stocker

Innsbruck – Hoffnung. Diese haben Nicole Karombe-Rott und ihr Mann Martin Karombe nie aufgegeben. Und das Paar aus Polling hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie auch weiterzugeben – an Kinder, die im gut 7500 Kilometer entfernten Simbabwe alleine aufwachsen müssen. In dem südafrikanischen Land leben mehr als 1,3 Millionen Waisenkinder, davon 1 Million Aids-Waisen. Die Krankheit hat dort fast jedem vierten Kind die Eltern genommen. Aber auch die extreme Armut – die Arbeitslosenquote liegt bei rund 90 Prozent – treibt die Kinder auf die Straße, wo Gewalt und Angst an der Tagesordnung stehen.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Die Kinder wachsen ohne jegliche Perspektive auf“, erzählt Valentina Prantl, Vorstandsmitglied im Verein „Kurima Zimbabwe“, den Nicole und Martin vor gut fünf Jahren ins Leben gerufen haben. Das Ziel: Ein Kinderdorf samt Farm für 30 Kinder aufzubauen. Durch Gemüseanbau und Viehzucht sollen sie möglichst viel über das landwirtschaftliche Leben lernen, um sich und ihre Familien später bestenfalls selbst versorgen zu können.

So können Sie helfen

Der Verein „Kurima Zimbabwe" bietet eine Reihe von Möglichkeiten an, das Projekt zu unterstützen. Persönlichkeit und Transparenz werden großgeschrieben, auf der Webseite wird über alle Neuigkeiten berichtet.

Spendenkonto:

  • Kurima – Neues Leben für Simbabwe
  • IBAN: AT94 3633 6000 0490 6251
  • BIC: RZTIAT22336

Sachspenden:

Die Vereinsmitglieder reisen regelmäßig auf eigene Kosten nach Simbabwe, um vor Ort mitanzupacken. Was gerade gebraucht wird: diverse (gebrauchte) Gepäckstücke wie Koffer oder große Reisetaschen sowie Solarpanele, solarbetriebene Taschenlampen und Ladegeräte, alte Handys, Kameras oder Schlafsäcke.

Dank einiger Spendenaktionen und Ständen auf z.B. Christkindlmärkten konnte das Kinderdorf-Projekt „Faith Farm Children‘s Home“ so schon erste Früchte tragen – wo anfangs 18 Hektar unbewohntes Land waren, stehen nach jahrelanger Arbeit mittlerweile ein Zaun, ein Brunnen und einige (Rund)-Hütten, die bereits von einem Bauern, zwei Betreuerinnen und vier Waisenkindern im Alter zwischen 5 und 10 Jahren bewohnt werden. Die drei Angestellten (Bauer Sixtus, Mama Nomsa und Mama Faith) übernehmen die komplette Betreuung der Kinder – und auch deren Lohn kommt aus dem Spendentopf.

Kinderdorf-Projekt „Faith Farm Children‘s Home“

Nicole Karombe-Rott und ihr Mann Martin Karombe haben sich 2014 bei der gemeinsamen Arbeit mit Waisenkindern im Simbabwe kennen- und lieben gelernt. Martin selbst stammt aus der Stadt Mutare in Simbabwe. Seit 2017 lebt das Paar mit seinen zwei Söhnen wieder in Polling.
Das Land Simbabwe hat dem Verein 18 Hektar Land geschenkt.
Das Kinderdorf „Faith Farm Children‘s Home“ entsteht in der Nähe von Chegutu in Simbabwe (etwa eine Stunde von der Hauptstadt Harare entfernt).
Der ebenfalls in dem Kinderdorf lebende Bauer Sixtus und seine Familie bauen Gemüse und Obst an und halten Ziegen und Hühner. Die Waisenkinder sollen durch die Farm viel über Permakultur lernen, um sich später selbst versorgen zu können.
Mama Faith kümmert sich hauptsächlich um die Betreuung der Kinder. Auch sie lebt in dem Kinderdorf.
Bisher sind in dem Dorf vier Kinder untergebracht. Um mehr aufzunehmen zu dürfen, muss nun ein Bürogebäude, ein sogenanntes „Administration Center", gebaut werden. So wird es von offizieller Seite vorgeschrieben.
In dem Dorf wurde auch ein Brunnen gebaut  bzw. ein ganzes Abwassersystem installiert.
Ziel ist es, noch weitere Hütten zu bauen, um 30 Kindern ein Zuhause geben zu können.
Die Nachfrage an Plätzen ist groß.
Die Vereinsmitglieder reisen regelmäßig nach Simbabwe, um vor Ort mitzuhelfen.

Benefizkonzert am Mittwoch

Eigentlich wäre derzeit Platz für zehn Kinder. Doch um mehr aufnehmen zu dürfen, braucht es nun dringend ein Bürogebäude. „Ein solches schreibt das Land vor, um offiziell als Kinderheim zu gelten“, erklärt Valentina im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung.

Um diesen Bau voranzutreiben, erheben nun die Wiltener Sängerknaben ihre Stimmen. Nachdem Corona zweimal dazwischenfunkte, soll das Benefizkonzert jetzt am Mittwoch, 15. Juni, um 19 Uhr im Congress in Innsbruck stattfinden. Karten gibt es noch (siehe Infokasten). Der Reinerlös kommt jedenfalls dem Verein zu Gute – in Zukunft sollen noch zwei weitere Dörfer errichtet werden, um insgesamt 30 Kindern ein Zuhause zu geben. Zudem braucht es auch Fahrzeuge, um das tägliche Leben zu erleichtern (etwa für Einkäufe oder Arztbesuche) und um einen sicheren Schulweg zu gewährleisten. Noch wird all das zu Fuß gemeistert. Es bedarf also weiter vieler helfender Hände, um die nächsten Schritte gehen zu können. Und somit vielen Kindern die Hoffnung auf ein besseres Leben zu schenken.

Benefizkonzert

Karten sind bei der Innsbruck Information (Tel. 0512/5356), bei allen Raiffeisenbanken und sonstigen Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich.

Es gibt Ermäßigungen für Kinder, Schüler, Studenten, Lehrlinge, Präsenz-/Zivildiener, Pensionisten, Raiffeisenkunden, Ö1-Club- und TTClubmitglieder.

Das Konzert findet auf Initiative des Vereins „Kinder für Kinder" statt, der in der Vergangenheit schon Schulbauten in Kenia und Niger sowie Projekte der SOS-Kinderwelt und Licht ins Dunkel unterstützt hat.

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