Bezirk Reutte

Klima-Diskussion in Reutte: Technologien als Schlüssel zum Erfolg

Florian Klotz (l.) und Adi Gross (r.) stellten sich auf Einladung von KEM-Manager Florian Strigl (Mitte) bei der Podiumsdiskussion in Reutte den Fragen des Publikums.
© Tschol

Wege zum Klimaziel wurden in Reutte diskutiert. Rufe nach mehr Technologie und weniger Bürokratie wurden laut.

Reutte – Dass die Klimakrise Bedrohung und Chance zugleich ist, darüber sind sich Bundesrat Adi Gross (Grüne) und der Holzgauer Bürgermeister Florian Klotz (ÖVP) einig. Dienstagabend diskutierten sie mit zahlreichen Interessierten in der Kellerei in Reutte, wie der Erderwärmung Einhalt geboten werden könnte und was jeder Einzelne dazu beitragen kann.

Bundesrat Gross, Energie- und Klimaschutzexperte, mahnte angesichts des von der Regierung angestrebten vollständigen Verzichts auf fossile Brennstoffe bis 2040 und der rasanten Erderwärmung zur Eile. „Wir haben einfach keine Zeit mehr“, ist sich Gross sicher. Er setzt all seine Hoffnungen in den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen und die Windkraft. Gross formulierte zugespitzt: „Die Klimaneutralität braucht Veränderung. Wir werden künftig nicht mehr zugleich über Landschaftsschutz und den Ausbau der Windkraft diskutieren dürfen. Und es geht auch nicht, dass die Baubehörde sagt, dass ihr die PV-Anlage nicht gefällt. Hier braucht es Vereinfachung, wenn wir das Klimaziel erreichen wollen.“

Florian Klotz, der Europäische Energiewirtschaft studiert hat, sieht die Verantwortung bei jedem Einzelnen: „Wir müssen es in erster Linie schaffen, dass viele Wege nicht mehr notwendig sind. Aber auch Behördenverfahren müssen gestrafft werden, sonst sind wir chancenlos.“

Vom Publikum wurden auch Alternativen wie thermische Kollektoren, die Wasserstofftechnologie, aber auch der Ausbau der Radwege in die sehr Photovoltaik-lastige Debatte eingebracht. Zu Recht, wie Klotz meint. Seiner Ansicht nach müssten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Klotz: „Wir haben den Luxus nicht, auf irgendeine Technologie zu verzichten. Wir müssen der Bevölkerung eine klimafreundliche, hohe Lebensqualität ermöglichen. Denn niemand auf der ganzen Welt wird es akzeptieren, wenn sein Lebensstandard sinkt. Vorher fährt die Menschheit die Erde an die Wand.“

Fazit des Abends, der von der Klima- und Energie-Modellregion Lechtal-Reutte organisiert wurde: Ein Patentrezept, die Erde zu retten, gibt es keines. (fasi)

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