Wetter

32,8 Grad: Innsbruck ist „Hitze-Hauptstadt", Hitzetelefon wieder in Betrieb

Die Hitze bedeutet nicht nur Badespaß, sondern auch Belastung.
© Thomas Böhm

Die ersten Hitzetage des Jahres rollen über Österreich hinweg. In Innsbruck wurden am Samstag 32,8 Grad gemessen – mehr als in allen anderen Landeshauptstädten. Für Sonntag werden 36 Grad erwartet. Bei derlei Temperaturen kann ein Anruf leben retten: Unter der Hitze-Hotline 050 555 555 gibt es Tipps von Experten, wie man sich am besten schützen kann.

Innsbruck – Die gute Nachricht zuerst: Von einer Hitzewelle spricht man „erst" ab fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit mehr als 30 Grad. Diese Situation lag in Österreich an diesem Wochenende noch nicht vor. „Aber man darf durchaus von ,heiß' sprechen", sagte ein Meteorologe der ZAMG. Denn an manchen Orten, vor allem im Westen, wurden die 30 Grad am Samstag überschritten. Das Gesundheitsministerium nahm unterdessen wieder das Hitzetelefon in Betrieb.

Die für viele Hitzegeplagte weniger gute Nachricht: Vor allem im Raum Innsbruck, Bodensee und Rheintal könnten die Temperaturen am Sonntag steigen. Wenn der Föhn, der bis in den Nachmittag bläst, nachlässt, seien 35 bis 36 Grad möglich. Eine Rekord-Prognose wollte der Wetterexperte nicht abgeben, „aber dann sind wir für Juni im oberen Bereich".

Bereits am Samstag war Innsbruck Österreichs „Hitze-Hauptstadt". Satte 32,8 Grad wurden an der Messstation bei Universität gemessen. Dahinter folgen Bregenz (31,4 Grad) und Wien (30,9 Grad). ➤ Hitliste der ZAMG-Wetterstationen am Samstag

Von Badespaß bis Belastung

Unter der kostenlosen Hotline 050-555-555 geben Fachleute Ratschläge, wie man sich vor der Belastung durch die hohen Temperaturen am besten schützt. „Nur durch frühzeitige Vorsorge können Gesundheitsrisiken in den Hitzeperioden vermieden werden", sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Das Hitzetelefon sei ein Präventionsangebot mit persönlicher Information.

Verhaltenstipps

Bei dem Wetter sollte man auf jeden Fall genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen, eine kühle Umgebung aufzusuchen und den Körper mit kühlen Tüchern oder Duschen abkühlen. Wenn die Maßnahmen nicht helfen, sollte man nicht davor zurückschrecken, die Rettung zu rufen.

Bei einem Hitzeschlag sollte man betroffene Personen in eine kühle Umgebung bringen, enge Kleidung lockern, feuchte Tücher auf Kopf und Körper legen, die Menschen mit Flüssigkeit versorgen und sie bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen und die Rettung verständigen.

„Die Klimakrise wird in vielen Ländern dieser Welt auch immer mehr zur Gesundheitskrise. Immer früher verzeichnen wir Hitzewellen und Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius, auch in Österreich", so Rauch. „Was für die einen mit Badespaß und Eis essen verbunden ist, ist für viele Menschen – vor allem Ältere und Menschen in Großstädten – eine große gesundheitliche Bedrohung." Mit steigender Temperatur werde das Herz-Kreislaufsystem stärker beansprucht, das Gesundheitsrisiko dürfe man nicht unterschätzen.

Das Hitzetelefon wird von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) im Auftrag des Gesundheitsministeriums betrieben und ist im Sommer rund um die Uhr erreichbar. Verhaltenstipps finden sich auch im Infofolder „Sommer, Sonne, Hitze - Gesunde Tipps für die heiße Jahreszeit". (APA)

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