Tiroler Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen vom „Federal Police Department"
Derzeit verunsichern Anrufe vom „Federal Police Department" vermehrt Tirolerinnen und Tiroler. Das Perfide daran: Angerufen wird mit österreichischer Vorwahl. Die Betrüger haben es auf persönliche Daten abgesehen. Die Polizei mahnt zur Vorsicht.
Innsbruck – Wer einen Anruf von der Polizei erhält, dürfte erstmal überrascht sein. Umso mehr, wenn sich dann auch noch das „Federal Police Departement" am anderen Ende meldet. Dahinter steckt allerdings eine Betrugsmasche, die laut Polizei derzeit immer mehr Tirolerinnen und Tiroler trifft.
Diese sogenannten „Call-Bot-Anrufe" laufen meist nach demselben Schema ab: Eine Nummer mit österreichischer Vorwahl (+43) ruft an. Nimmt man ab, ist eine offenbar vorher aufgezeichnete Ansage auf Englisch zu hören: „This is a message from the Federal Police Department".
In der Folge wird man dazu aufgefordert, die Taste „1“ zu drücken, um mit einem weiteren Beamten verbunden zu werden. Dann wird behauptet, es gebe verdächtige Aktivitäten oder Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang mit dem eigenen Ausweisdokument, teilweise ist auch die Rede davon, dass der eigene Ausweis ungültig geworden sei. Um dies zu „lösen" müsse man persönliche Daten preisgeben. Freilich aber haben es die Betrüger auf Daten und Geld abgesehen, fordern sie doch Kreditkartennummern oder den Login fürs Online-Banking.
Außerdem versuchen die Täter, ihre Opfer zur Installation eines Fernwartetools auf ihrem Handy zu verleiten, um sie weiter auszuspähen. Dadurch haben sie Einsicht auf sämtliche Smartphone-Aktivitäten.
Die Polizei Wien veröffentlichte bereits im Jänner auf Twitter einen Mitschnitt eines solchen Anrufs (siehe Tweet oben). Darin wird konkret Bezug auf den österreichischen Pass genommen. Mittlerweile seien auch Anrufe von „Europol", „Interpol" und „Border Police" bekannt.
Was tun bei nicht bekannten Rufnummern?
Die Polizei rät, keine sensiblen Daten bekannt zu geben und das Telefonat sofort zu beenden. Sollte eine Geldübergabe angesprochen werden, sofort die 133 wählen. Die auf dem Display angezeigten Telefonnummern sind bei derlei Betrugsmaschen immer gefälscht.
Generell ist es ratsam, bei unbekannten bzw. nicht gespeicherten Rufnummern gar nicht erst abzuheben. Sollte es sich um einen wichtigen, realen Anruf handeln, wird der Anrufer sich erneut melden oder eine Nachricht auf der Mailbox bzw. dem Anrufbeantworter hinterlassen. Seriöse Anrufer (z.B. Versicherung etc.) schreiben auch gerne eine Mail und bitten um Rückruf.
- Vorsicht bei unbekannten Nummern: Rufen Sie nicht immer sofort zurück, wenn Sie einen entgangenen Anruf von einer unbekannten Rufnummer erhalten. Oft ist es auch ratsam, Rufnummern zu googeln, da es dort bereits Hinweise geben könnte, dass es sich um Betrüger handelt.
- Rufnummern sperren: Sie können die ungewünschte Rufnummer über Ihren Router oder bei Smartphones direkt in den Einstellungen sperren bzw. blockieren. Sie können auch bestimmte Rufnummernbereiche, z. B. (0)900, durch Ihren Anbieter unentgeltlich netzseitig sperren lassen.
- Rufnummern melden: Um gegen die Betrüger vorzugehen, können der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch alle Details zu den unerwünschten Anrufen und SMS via Formular mitgeteilt werden. (TT.com/tst)
👮🏼♀️ Tipps der Polizei
- Ignorieren Sie derartige Anrufe, legen Sie am besten gleich auf
- Informieren Sie Ihr Umfeld über die aktuelle Betrugsmasche
- Geben Sie keine persönlichen Daten am Telefon bekannt und stimmen Sie niemals der Installation einer Software zu
- Gehen Sie auf keine Geldforderungen ein
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei (nicht nur im Schadensfall)