Job mit Aussicht: Koch für Österreichs höchstgelegene Schutzhütte dringend gesucht
Heiligenblut – Der Arbeitskräftemangel in Tourismus und Gastronomie hat zuletzt wie vielfach berichtet lichte Höhen erklommen. Und nun ist auch Österreichs höchstgelegene Schutzhütte betroffen. Nachdem der Koch der Erzherzog-Johann-Hütte auf dem Großglockner in Kärnten aufgehört hat, herrscht dort – auf der Adlersruhe auf 3454 Meter über Adria – in der Hochsaison Notbetrieb, geht aus Medienberichten hervor. Sogar das Bundesheer wurde demnach um Hilfe gebeten.
„Momentan kochen wir mit unserem Stammpersonal, die Allrounder sind, aber Dauerlösung ist das keine", wurde Hüttenwirt Toni Riepler vom ORF Kärnten am Sonntag zitiert. Das Team ist sechsköpfig. Verpflegt werden derzeit rund 85 Menschen täglich – etwa 70 Touristen und 15 Bergführer. Das geht laut dem Wirt auf die Substanz. Einstellen würde er jemanden „am besten ab morgen. Ein paar Tage kriegen wir so noch rum, aber auf Dauer ist das für unser Personal nicht zumutbar, so zu arbeiten."
Bundesheer um Hilfe gebeten
Daher hat Riepler laut dem Bericht auch schon beim Bundesheer um Hilfe angefragt. Das kann aber – wie vom Gastronomen auch erwartet – zwar freilich nicht via Assistenzeinsatz helfen, aber vielleicht doch aushelfen, wie Oberst Michael Bauer am Sonntag zur APA sagte. Denn das Heer hat ihm zufolge in Kärnten, Tirol, Salzburg und Vorarlberg einen internen Aufruf gestartet, ob vielleicht ein Heeresangehöriger freiwillig und mit Sonderurlaub als hochalpiner Koch einspringen würde. „Denn der Wirt hat gesagt, auch eine Hilfe für eine Woche würde ihm schon helfen. Verteidigungsministerin KIaudia Tanner hat zugesagt, in so einem Fall Kulanz für einen etwaigen Sonderurlaub zu zeigen", sagte Bauer.
Auf die Idee mit dem Bundesheer war Riepler gekommen, weil immer Bundesheerler den höchsten Berg erklimmen, der im Bezirk Spittal (Kärnten) und Lienz (Tirol) liegt. In den beiden Bezirks- und Garnisonsstädten sind Gebirgsjäger stationiert. „Das war von mir eine Verzweiflungsgeschichte, weil wir ganz starke Wochenenden schon hinter uns haben", so der Hüttenwirt laut ORF Kärnten.
Riepler verspricht einen erlebnisreichen Job. Der sei zwar schon einmal anstrengend, lohne sich unterm Strich aber. Einen Glockner-Blick vom Arbeitsplatz hat nicht jeder.
Der Adlersruhe-Wirt ist jedenfalls nicht der einzige Hüttenwirt, der mit Personalproblemen kämpft. Viele seiner Kollegen würden Personal suchen, speziell für die Küche. (APA)