Italien

Extreme Hitze in Rom: Großbrand in Nähe des Vatikans ausgebrochen

Im Pineto Park ist das Feuer ausgebrochen. Durch starke Winde und Trockenheit hat es sich schnell ausgebreitet.
© IMAGO/Matteo Nardone

Die extreme Hitze in Italien hat in Rom ein riesiges Feuer entfacht. Von Rauchsäulen und Ascheregen ist die Rede. Mit einem Hubschrauber versucht die Feuerwehr den Brand nur wenige Kilometer vom Vatikan entfernt zu löschen. Kinder müssen aus Sportzentren evakuiert werden.

Rom – Bei einem Großbrand in der italienischen Hauptstadt Rom haben die Einsatzkräfte Kinder aus zwei Sportzentren evakuiert. Der Brand brach im Pineto Park im Nordwesten der Stadt, wenige Kilometer vom Vatikan entfernt, aus, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Hubschrauber unterstütze die Einheiten am Boden bei den Löscharbeiten.

Im Zentrum der Stadt regnete es zum Teil Asche vom Himmel und eine hohe Rauchsäule war zu sehen. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Wie mehrere Medien berichteten, evakuierten die Einsatzkräfte auch einige Wohnhäuser.

Vor genau einer Woche löste ein Brand mehrerer Wohnwagen ebenfalls im Westen Roms einen Feuerwehr-Großeinsatz aus. Mehrere Menschen mussten aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Einige wenige Dutzend wurden vor Ort von den Rettungskräften untersucht.

Der Pineto Park ist nur wenige Kilometer vom Vatikan entfernt.
© IMAGO/Matteo Nardone

Rom wie auch weite Teile Italiens erleben seit Wochen eine Dürreperiode und extreme Hitze. Trockenheit und starke Winde fachen deshalb immer wieder Wald- und Buschbrände an. Auf der beliebten Ferieninsel Sizilien gilt in vielen Provinzen die höchste Waldbrand-Warnstufe, etwa um Palermo und Messina.

Italien ruft Notstand wegen Dürre im Norden aus

Der Zivilschutz meldete heute Abend je fünf Anfragen für Unterstützung durch Löschflugzeuge aus Sizilien und dem Latium, das die Hauptstadt Rom umgibt. Weitere Bitten kamen aus dem süditalienischen Kalabrien, Apulien und Venetien. Fünf Brände seien unter Kontrolle gebracht worden, teilte die Behörde mit.

Die italienische Regierung hat angesichts der Dürre im Norden des Landes den Notstand in fünf Regionen ausgerufen. Damit können die Behörden unter Umgehung der üblichen Vorschriften Sofortmaßnahmen anordnen wie eine Rationierung von Wasser. Betroffen sind Gebiete um den Fluss Po, eine Region, in der etwa ein Drittel der Agrarproduktion in Italien ihren Ursprung hat. Dort herrscht die schwerste Dürre seit 70 Jahren.

Die Regierung gab zudem bekannt, 36,5 Millionen Euro an Soforthilfe bereitzustellen. Früheren Medienberichten zufolge erwägt Ministerpräsident Mario Draghi die Ernennung eines Kommissars im Kampf gegen die Dürre, ähnlich wie die Regierung einen Sonderposten im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eingerichtet hatte. (dpa)