„Inscapes" im Fotoforum: Ausflüge in innere Landschaften
„Inscapes“ von sieben Künstlerinnen, deren Medium die Fotografie ist, im Fotoforum.
Von Edith Schlocker
Innsbruck – Landschaftsbilder seien letztlich immer Selbstporträts, Landscapes also Inscapes, behauptet jedenfalls Fotoforum-Chef Rupert Larl. Der die „Selbstporträts“ jener sieben Fotografinnen für die Schau „Inscapes III“ ausgewählt hat, die durch die Unterschiedlichkeit der Metaphorik, mit der landschaftliche Strukturen zu Synonymen für Zuständliches transformiert sind, zu spannenden Reisen in Zwischenreiche werden.
Wie die sieben Künstlerinnen, deren Medium die Fotografie ist, ihre Selbsterkundungen angehen, hat allein mit ihren zu tun. Andrea Berger ist etwa im fein verästelten, bisweilen vernebelten Unterholz unterwegs, in dem nur ganz selten ein Blümchen blüht. Stilisiert zu so etwas wie einer ebenso poetischen wie spröden Partitur, die sich komplett von jener Gabriele Rammesmayers unterscheidet. Die als zerknitterte, schemenhaft rätselhafte, durch Wortfetzen kommentierte Tiefenbohrung in ihrer familiären Vergangenheit daherkommt. Maria Sonnleitner erfindet dagegen kleine Bildgeschichten, die gern im Halbdunkeln spielen, dramatisiert durch Schärfen und Unschärfen. „Paradise regained“ nennt Kathrin Virgolini ihren Zyklus von Fotografien, „Schlafmohn“ Martina Zingg-Schir den ihren. Inszeniert als Aneinanderreihung von Szenen, die den Moment des Hin- übergleitens vom Wachsein zum Traum festhalten. Wo das Reale sich poetisch verunklärt, das Detail unwichtig wird, sich mehrere Wirklichkeiten überlagern, um zu einer geheimnisvollen neuen zu werden.
Die in Innsbruck lebende Litauerin Inga Sablinskaja zeigt ihre „Shadows of War“. Starke, exakt komponierte Bilder, die mit wenigen klaren Zeichen auskommen, um gerade durch diese unsentimentale Stringenz betroffen zu machen. Im realen wie übertragenen Sinn aus dem Rahmen fallen schließlich die Fahnen, die Barbara Löffler ins Fotoforum gehängt hat. Bedruckt mit dekonstruierten, zu „Plasma“ gewordenen Architekturen.
Fotoforum
Adolf-Pichler-Platz 8, Innsbruck
bis 16. Juli, Mo–Fr 15–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr