Leichtathletik-WM

Die Leichtathletik-WM wirft ihre Schatten voraus

Für Österreichs Diskus-Aushängeschild Lukas Weißhaidinger geht es in den USA um Gold oder Silber. Die WM-Bronzemedaille hat der Oberösterreicher bereits in Doha gewonnen.
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Ab Freitag warten 49 Medaillen-Entscheidungen: Auch Lukas Weißhaidinger (Diskus) will Edelmetall.

Eugene – Die mit einem Jahr Verspätung ab Freitag in Szene gehende 18. Leichtathletik-WM in Eugene ist die erste in den USA. Gleich 49 Medaillen-Entscheidungen stehen auf dem Programm. Aus österreichischer Sicht ist der Diskuswurf mit Lukas Weißhaidinger das wegen der Zeitverschiebung von neun Stunden aus europäischer Sicht nächtliche Highlight. Das renovierte Stadion Hayward Field ist das Zentrum der US-amerikanischen Leichtathletik, das Gastgeberland darf auf viel Edelmetall hoffen.

Mit jeweils Bronze bei den vergangenen drei Großereignissen – EM Berlin 2018, WM Doha 2019, Olympia Tokio 2021 – und heuer bereits geworfenen 69,11 m peilt Weißhaidinger erneut eine Medaille an: „Gold- und Silbermedaillen sind mein erklärtes Ziel“, lautet die Vorgabe des Oberösterreichers, der freilich weiß: „Man muss erst einmal eine Medaille machen zuerst gilt es die Qualifikation für das Finale zu schaffen.“

Für einen Medaillengewinn gibt es dank einer Kooperation des ÖLV mit einer Versicherung wieder 75.000 (Gold), 50.000 (Silber) oder 25.000 (Bronze) Euro. Ebenfalls nach Eugene-Zeit am Sonntag zum ersten Mal im Einsatz ist 400-m-Läuferin Susanne Walli, Speerwerferin Victoria Hudson folgt am Mittwoch.

Nicht startberechtigt sind bei den Weltmeisterschaften wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine die Athletinnen und Athleten aus Russland und Weißrussland. Was das Programm betrifft, ist wie schon in Doha 2019 eine 4 x 400-m-Mixed-Staffel angesetzt, im Gehen sind die 50 km den 35 km gewichen. Ansonsten blieben die Medaillenentscheidungen unverändert. Wer das Gesicht der WM werden könnte? Der schwedische Stabhochsprung-Olympiasieger Armand Duplantis vielleicht, oder 400-m-Hürden-Goldmedaillengewinner Karsten Warholm aus Norwegen, der seinen Start erst vor wenigen Tagen bestätigte.

Zur WM kam Eugene 2015 ohne Bewerbungsverfahren. Der damalige Weltverbands-Präsident Lamine Diack hatte nach der Sitzung in Peking offen zugegeben, dass die Vergabe in die Heimat des Sportartikel-Giganten Nike vor allem wirtschaftliche Gründe gehabt habe. Im August 2015 wurde Sebastian Coe zu seinem Nachfolger gewählt. Im November und erst nach viel Druck trat dieser als Marken-Botschafter von Nike zurück. Ein Schritt, der längst überfällig gewesen war, war Coe doch in seinen acht Jahren als Vizepräsident ein enger Vertrauter von dem später mit diversen Korruptionsvorwürfen belasteten und verurteilten Diack. (APA)