Viertelfinale gegen Deutschland wäre „cool“
Die ÖFB-Frauen würden sich über den Klassiker Österreich gegen Deutschland im EM-Viertelfinale „extrem freuen“. Zunächst gilt der Fokus aber ganz dem Norwegen-Spiel am Freitag.
Von Thomas Tretzmüller/APA aus Bagshot
Bagshot – Im Viertelfinale der Fußball-EM der Frauen könnte es zum Klassiker Österreich gegen Deutschland kommen. Während die DFB-Auswahl mit dem fixierten Gruppe-B-Sieg ihre Aufgabe dafür bereits erfüllt hat, muss die ÖFB-Truppe am Freitag (21.00 Uhr/live ORF 1) im letzten Pool-A-Spiel gegen Norwegen noch zumindest ein Unentschieden holen um als Zweiter über die Ziellinie zu gehen. "Das wäre ganz besonders, aber jetzt gilt der ganze Fokus auf Norwegen", sagte Julia Hickelsberger-Füller.
Gespielt wird da in Brighton. "Wir müssen da einmal die Sache gut machen, dass wir uns überhaupt einmal mit Deutschland beschäftigen können", so die nach der EM bei 1899 Hoffenheim tätige Offensivspielerin. Auch Mittelfeldspielerin Marie-Therese Höbinger betonte, dass man erst einmal gegen Norwegen 120 Prozent Leistung bringen müsse. "Wenn man aber mit dem Gedanken so ein bisschen spielt, ist es natürlich cool", betonte die 21-Jährige.
Da sehr viele ÖFB-Teamspielerinnen in der deutschen Bundesliga ihr Geld verdienen, kenne man die deutsche Auswahl extrem gut. "Es ist immer ein Klassiker Österreich gegen Deutschland, wir würden uns über das Duell extrem freuen", so Höbinger. Sie selbst steht noch bis Sommer 2023 bei Turbine Potsdam unter Vertrag, war im Frühjahr aber an den Schweizer Meister FC Zürich verliehen. Bereits mit 13 Jahren hatte sie den Schritt nach Deutschland gewagt. "Ich habe extrem viel lernen können bei Potsdam im Nachwuchs und dann im Frauenbereich, also war der Schritt bestimmt sportlich und menschlich der Richtige für mich", sagte Höbinger.
DFB-Sieg gegen Spanien „nicht überraschend“
Deutschland siegte zum Auftakt 4:0 gegen Dänemark und behielt am Dienstag im Schlager gegen EM-Favorit Spanien trotz klar weniger Ballbesitz mit 2:0 die Oberhand. "Überraschend war der Sieg gar nicht, man hat schon im ersten Spiel gesehen, dass sie sehr gut drauf sind. Dass sie effektiv vor dem Tor sind, ist das, was in diesem Spiel mehr zum Erfolg geführt hat als der Ballbesitzfußball", analysierte Höbinger.
Auch Hickelsberger-Füller hatte die Partie interessiert verfolgt. "Es war ein gutes Spiel, hätte aber auch anders ausgehen können. Der Deutschland-Sieg war nicht überraschend, man weiß, dass sie immer stark sind und man sie nie unterschätzen darf." Die Deutschen bestreiten am 21. Juli das zweite Viertelfinale des Turniers, ausgetragen wird das im Brentford Community Stadium, wo die DFB-Elf am Dienstag schon erfolgreich war.