Freitag brachte wieder bis zu 34 Grad, dann heftige Unwetter über Tirol
Zum Start ins Wochenende wurde in Tirol zuerst wieder geschwitzt. Doch am Abend entluden sich vor allem in Oberland heftige Gewitter mit Starkregen, stümischem Wind und teils Hagel. Auch die Einsatzkräfte hatten viel zu tun, etwa in Roppen sowie im Stubaital.
Innsbruck – Nach der kurzen Verschnaufpause am Donnerstag ging die heimische Hitzewelle am Freitag wieder weiter. In einem Großteil Österreichs kletterten die Temperaturen über die 30-Grad-Grenze. Ähnlich wie am Vortag war es im Osten am heißesten: Spitzenwerte von 36 Grad verzeichnete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Mattersburg (Burgenland), Bad Deutsch-Altenburg und Wolkersdorf (beide Niederösterreich). In Tirol hatten Imst und Landeck mit 34 Grad die Nase vorn, gefolgt von Prutz, Innsbruck und Lienz.
Von den 280 Wetterstationen der ZAMG hatte es am Freitag an knapp 190 über 30 Grad. Wärmste Wetterstation über 2000 Meter war Ischgl/Idaple mit 22,5 Grad in 2327 Metern Seehöhe.
🌡️ Die Höchstwerte in Österreich am Freitag
- Mattersburg (Burgenland): 36,3 Grad
- Wien Stammersdorf: 35,5 Grad
- Wolkersdorf (Niederösterreich): 36 Grad
- Gänserndorf (Niederösterreich): 35,8 Grad
- Zwerndorf (Niederösterreich): 35,4 Grad
🌡️ Die Höchstwerte in Tirol am Freitag
- Imst: 34,2 Grad
- Landeck: 34,1 Grad
- Prutz: 33,9 Grad
- Innsbruck: 33,9 Grad
- Lienz: 33,6 Grad
Teils heftige Gewitter in Tirol, Muren in Roppen und Stubaital
Doch schon am Nachmittag zogen über Tirol die Gewitterwolken auf. Besonders betroffen war das Oberland – der Raum Landeck/Zams, das Paznaun-, Kauner-, Ötz - und Pitztal. Auf der Inntalalautobahn bestand Aquaplaning-Gefahr.
Am Abend erreichte die Gewitter-Front mit Starkregen und stürmischem Wind auch den Großraum Innsbruck und zog dann weiter in Richtung Unterland. Die Österreichische Unwetterzentrale gab für weite Teile Tirols eine Unwetterwarnung aus.
Das Gewitter hielt auch die Einsatzkräfte auf Trab. Beinahe im Minutentakt gingen Alarmierungen ein. In Roppen kam es zu einem Murenabgang. Um etwa 19.30 Uhr wurde dabei eine Gemeindestraße an der Grenze zu Haiming verlegt. „In diesem Bereich rechnen wir schon damit, pro Jahr passiert das ein- bis zweimal“, berichtete Roppens Bürgermeister Ingo Mayr. Vor einigen Jahren war bei einem ähnlichen Ereignis ein Auto erfasst worden, diesmal blieb die Mure ohne gröbere Folgen. Die Straße wurde um 21 Uhr wieder freigegeben. Deutlich dramatischer ging es in den Abendstunden im Stubaital zu.
So geht's in den nächsten Tagen weiter:
Zwischen Sonnenschein und Gewittern pendelt in den nächsten Tagen das Tiroler Wetter hin und her. Auf einen stabilen Tag folgt ein wechselhafter – und umgekehrt –, meint Reinhard Prugger von den Meteo Experts. Was bleibt, sind die hohen Temperaturen, etwas Abkühlung erwartet der Meteorologe erst ab Dienstag.
Erneut überhand nehmen die dunklen Wolken am Samstag. „Schon am Vormittag wird es in weiten Teilen des Landes nass – mit Gewittern im Süden und Regen in Nordtirol", prognostiziert Reinhard Prugger. Zwischendurch blinzelt zwar auch mal die Sonne durch, es bleibt aber ein wechselhafter Tag. Die Luft ist schwül-warm, obwohl die Höchsttemperaturen knapp unter 30 Grad liegen.
Knapp darüber liegen sie am Sonntag, der besseres Ausflugswetter verspricht. Die Sonnenstrahlen überwiegen und Gewitter sind selten. Wenn überhaupt, funken sie in Süd- und Osttirol dazwischen. Mit viel Sonne beginnt auch die neue Woche, im Lauf des Montags wird es ordentlich heiß mit bis zu 34 Grad. Erst gegen Abend ziehen wieder Gewitter durch Tirol.
🌡️ Hitzetipps
- Genug trinken (Wasser, verdünnte Fruchtsäfte)
- Auf leichte und gut verdauliche Kost achten (Obst, Salate, Gemüse)
- Besorgungen in die Morgen- und Abendstunden verlegen
- Entsprechenden Sonnenschutz (Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor) nicht vergessen
- Rollläden zur Kühlung der Wohnung schließen
- Beim frühmorgendlichen Querlüften auch Schränke öffnen
- PC, TV, E-Herd, Wäschetrockner, Geschirrspüler und Lichtstrahler wegen der Abluftwärme sparsamer einsetzen
- Körperliche Anstrengungen bei hohen Temperaturen möglichst vermeiden
„Grund zur Freude für Landwirtschaft und Hobbygärtner" erwartet Prugger ab Dienstag, „weil es auch einmal flächenhafter regnen kann". Ein Mix aus Sonne, Wolken, aber eben auch einigen Schauern setzt sich durch. Hitze-technisch darf ebenfalls durchgeatmet werden, die 30-Grad-Marke wird nicht mehr geknackt. „Zum Baden aber immer noch warm genug", meint der Meteorologe. (klh/TT.com)
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