Landtagswahl

„Gerechtes Innsbruck“ tritt nicht bei der Landtagswahl an

Mit mangelnden Unterstützungserklärungen habe die Entscheidung nichts zu tun, sagt Gerald Depaoli.
© Rita Falk / Tiroler Tageszeitung

Aufgrund „fehlender Vorbereitungszeit“ wird „Gerechtes Tirol“ bei der Landtagswahl am 25. September nicht antreten.

Innsbruck – Die im Innsbrucker Gemeinderat mit einem Mandat vertretene Partei "Gerechtes Innsbruck" will mit der tirolweiten Partei "Gerechtes Tirol – Die Unbestechlichen" nicht bei der anstehenden Landtagswahl im Herbst antreten. Ein "leistbarer, kreativer Wahlkampf" benötige eine Vorbereitungszeit, die aufgrund der Vorverlegung der Wahl nun fehlen würde, teilte Gemeinderat Gerald Depaoli Montagvormittag in einer Aussendung mit.

Die Partei verfüge schließlich nicht über eine "vom Steuerzahler gut gefüllte Parteikasse", zudem verzichte man auf Spenden, sagte Depaoli. Er betonte jedoch, dass mit "Gerechtes Tirol" bei der darauffolgenden Wahl "zu rechnen" sein werde. Depaoli hatte vergangene Woche gegenüber der APA erklärt, dass er selbst als Spitzenkandidat angetreten wäre.

Mit mangelnden Unterstützungserklärungen habe die nunmehrige Entscheidung, die am Wochenende bei einer Klausur gefallen sei, nichts zu tun, betonte er. Man habe vielmehr "quer durch alle Bevölkerungsschichten" Unterstützung erhalten. Der streitbare, oftmals lautstarke Oppositionspolitiker teilte gleichzeitig gegen die Grünen aus, von denen die Kleinpartei offenbar für ein Antreten unterstützt werden sollten: "Auf die vom Spitzenkandidaten der Tiroler Grünen, Gebi Mair, in einer Sitzungsunterbrechung des Innsbrucker Gemeinderates am 14. Juli 2022 unter Zeugen versprochene Unterstützungserklärung hat das 'Gerechte Tirol – Die Unbestechlichen' somit von Beginn an gut und gerne verzichten können". Die Partei würde sich von Mair "weder ködern noch kaufen bzw. nicht in eine politische Abhängigkeit bringen" lassen.

Depaoli gilt als umstrittener, dem Populismus durchaus zugetaner, "Lautsprecher" in der Innsbrucker Stadtpolitik und hatte ursprünglich seine politische Heimat bei der Liste Fritz. Er galt damals als Vertrauter Fritz Dinkhausers. Gerne gibt er den wortgewaltigen Gemeinderats-Widersacher von Grünen-Bürgermeister Georg Willi. Bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2018 war seine Liste zum ersten Mal angetreten und war auf 3,10 Prozent bzw. ein Mandat gekommen. (APA)