Sportwagen-Verkaufszahlen stehen auf Vollgas
Die Sehnsucht nach Luxus ist auch am Automarkt ungebrochen. So freuen sich mondäne Sportwagenhersteller über Rekordumsätze.
Von Reinhard Fellner
Innsbruck – Ob in Stuttgart, Maranello oder Sant’Agata Bolognese: Die Auftragsbücher von Porsche, Ferrari und Lamborghini sind zum Bersten voll. Die Produktion von Lamborghini ist gar schon bis Ende 2023 komplett ausverkauft. Wie in anderen Branchen wird der Zulauf zu Luxusgütern durch eher unsichere Zeiten eher verstärkt als gebremst – ein bekanntes Paradoxon. So ging der deutsche Automarkt im Juli im Vergleich zum Vormonat um 13 Prozent zurück. Als einziger deutscher Hersteller konnte Porsche ein Plus – von fünf Prozent – verbuchen.
Aufgrund der weltweit starken Nachfrage im letzten Quartal hat nun auch Ferrari seine Jahresziele für 2022 deutlich angehoben. Im zweiten Quartal lieferte die Sportwagenschmiede in Maranello nämlich gleich fast um ein Drittel mehr rote Renner aus als im Vorjahr. Der Umsatz wuchs um ein Viertel. Auch mit der Unterstützung von Kunden aus Amerika, China, Hongkong und Taiwan soll der Gesamtumsatz heuer von 4,3 auf 4,9 Milliarden Euro steigen. Unweit entfernt, in Sant’Agata Bolognese, knallen ebenso die Franciacorta-Korken: Gerade verkündete man das beste Ergebnis der Firmengeschichte und ist rentabel wie noch nie. So wurden in den ersten Quartalen 2022 1,3 Milliarden Euro bei einer operativen Marge von 31,9 Prozent gemacht. Erst letzte Woche wurde ein nobler Schauraum in München eröffnet. In den Hauptmärkten USA, China und Deutschland gebe es kein Anzeichen von Schwäche. So heißt es, auf einen Lambo derzeit auch eineinhalb Jahre zu warten.