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„Finden bei uns keine Skandale“: NEOS-Chefin beim ORF-Sommergespräch

Julia Schmuck und Tobias Pötzelsberger im Interview mit Beate Meinl-Reisinger.
© APA/Hochmuth

Wien – Erstmals in der mittlerweile 41-jährigen Geschichte der ORF-Sommergespräche führten mit Tobias Pötzelsberger und Julia Schmuck ein TV-Journalist und eine Radio-Journalistin gemeinsam durch die Sendung. Den Auftakt machte gam Montag NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.

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Bevor es mit dem eigentlichen Interview losging, wurde Meinl-Reisinger über ihren Urlaub befragt. Diesen habe sie, wie fast jedes Jahr, in der Steiermark verbracht, verriet die Obfrau der NEOS. Nach der kurzen auflockernden Phase wurde es ernst. „Die kleinste Partei im Nationalrat will auf Bundesebene mitregieren.“ Auf Landesebene tun die Pinken das schon – etwa in Wien mit der SPÖ. Die Landesregierung habe Millionen für Inserate ausgegeben. „Konnten sich die NEOS da nicht durchsetzen?“, wird die NEOS-Frontfrau gefragt. „Im Gegenteil“, entgegnet Meinl-Reisinger. Die NEOS hätten für Transparenz gesorgt, allein dadurch sei die Sache publik geworden. Und gegenüber der vorherigen rot-grünen Stadtregierung „haben wir (die Inserate, Anm.) gekürzt“.

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Angesprochen auf ihren negativen Saldo beim jüngsten APA-OGM-Vertrauensindex, weist Meinl-Reisinger darauf hin, dass viele Politiker an Vertrauen eingebüßt haben. Die Vertrauenskrise „erschüttert mich“. Aber: „Ich verstehe es.“ In den letzten Monaten habe es in der Politik „viele unschöne Dinge gegeben“. Was will Meinl-Reisinger tun, um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen? „Zeigen, was wir anders machen. Das tun wir auch.“ Seit 2012 hätten die NEOS „sämtliche Ausgaben und Einnahmen offengelegt. „Sie finden bei uns keine Skandale. Wir liefern politische Lösungen und verfallen nicht in Hickhack.“ Trotz schlechter Umfragewerte der Regierungsparteien ist Meinl-Reisinger gegen Neuwahlen.

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Die Preise steigen rasant. Welche Rezepte haben die NEOS gegen Inflation? Meinl-Reisinger plädiert einmal mehr für die Abschaffung der kalten Progression. Relevant sei auch, „dass wir höhere Löhne brauchen“. (TT)

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Im Schnitt 590.000 sahen Meinl-Reisinger

Zum Auftakt der traditionellen ORF-„Sommergespräche" mit den Parteichefinnen und Parteichefs der Parlamentsparteien waren am gestrigen Montagabend im Schnitt 590.000 Zuschauer mit an Bord, was einem Marktanteil von 22 Prozent entsprach. Das Gespräch von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger mit dem Moderatoren-Duo bestehend aus Julia Schmuck und Tobias Pötzelsberger erreichte laut einer Aussendung des ORF am Dienstag bis zu 696.000 Interessenten.

Die anschließende Analyse in der „ZIB 2" brachte eine Quote von im Schnitt 701.000 Zuseherinnen und Zusehern. Im Vorjahr war zum Auftakt der „Sommergespräche" ebenfalls Meinl-Reisinger zu Gast. Damals verfolgten durchschnittlich 610.000 Personen bei einem Marktanteil von 23 Prozent das Interview, womit das Interesse im Vergleich zu heuer annähernd gleich geblieben ist.

Der nächste „Sommergespräche"-Termin steht am kommenden Montag (21.05 Uhr, ORF 2) an. Zu Gast wird dann Grünen-Parteichef Werner Kogler sein.

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