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„Rubikon" am Kitzbüheler Filmfestival: Menü aus Algen und Sauerstoff

Bleiben oder gehen? Hannah (Julia Franz Richter), Dimitri (Mark Ivanir) und Gavin (George Blagden) stehen vor einer existenziellen Frage.
© Filmladen

Der Sci-Fi-Film „Rubikon“ von Magdalena Lauritsch eröffnet das Filmfestival Kitzbühel.

Kitzbühel – Der Rubikon, so erinnert man sich vage aus Schultagen, ist ein Flüsschen in Oberitalien, eine Grenze in der Antike. Wenn man diese überschreitet, wie weiland Julius Cäsar, dann gibt’s Stunk.

Stunk, ganz beträchtlichen sogar, setzt es auch im Sci-Fi-Film „Rubikon“ von Regisseurin Magdalena Lauritsch, mit dem heute das Filmfestival Kitzbühel eröffnet wird.

Wir befinden uns im Jahr 2056, huch, das ist ja gar nicht mehr so lange hin, genauer gesagt auf der titelgebenden Raumstation Rubikon, unendliche Weiten usw.

Doch halt: Das ist kein interstellares Trekkie-Abenteuer, in dem die Guten gewinnen. Denn der Planet Erde ist am Ende. Aufgrund katastrophaler menschlicher Eingriffe wird unser aller Homebase von braunem Giftnebel bedroht. Wer damit in Kontakt kommt, verwirkt sein Leben.

Sauerstoff ist das neue Luxusgut. Die Superreichen leben in „Air Domes“, versorgt mit filtrierter Luft. Großkonzerne haben die Weltherrschaft an sich gerissen.

Aufgabe der Rubikon, der privatisierten ISS, ist es, durch die Züchtung von Algen den Nachschub an Sauerstoff und Nahrung für die Erde zu sichern.

Zehn Jahre Filmfestival Kitzbühel

Wettbewerb: Das Filmfestival Kitzbühel findet 2022 zum zehnten Mal statt. In den Wettbewerben liegt der Fokus auf Werken von NachwuchsregisseurInnen. Sieben Spiel- bzw. Dokumentarfilme rittern um die Kitzbüheler Film-Gams, die am Samstag, 27.8., vergeben wird. Für den Kurzfilmpreis sind 33 Arbeiten nominiert. In der Jury sitzt heuer u. a. der langjährige Berlinale-Leiter Dieter Kosslick.

Specials: Ehrengast des Festivals ist der Schauspieler Heiner Lauterbach. Ihm ist die Retrospektive gewidmet. Ein Schwerpunkt liegt auch auf dem Thema „Heimat“. Gezeigt wird etwa die Doku „Mythos Kitzbühel – Das Wunderteam“ (25.8.). Im Autokino am Hahnenkammparkplatz ist am 25.8. „Elvis“ zu sehen, beim „Kino am Berg“ am Kitzbüheler Horn „Märzengrund“ (26.8.).

Weitere Infos: www.ffkb.at

Das Experiment im All läuft ganz gut, doch die drei aktuellen Insassen von Rubikon, die Soldatin Hannah (Julia Franz Richter) und die Wissenschafter Gavin (George Blagden) und Dimitri (Mark Ivanir), stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen sie 300 in einen Bunker geflüchteten Erdenbürgern, mutmaßlich den letzten ihrer Art, zu Hilfe kommen und dabei ihr Leben riskieren?

Die drei im All sind hin- und hergerissen zwischen dem, was vernünftig, und dem, was vielleicht Pflicht wäre. Hannah und Gavin sind sich überdies nähergekommen und erwarten ein Kind.

Düster und dunkel ist die Grundstimmung. Metallisch schneidende Musik trägt das Ihre dazu bei. Wer Science Fiction und ausgeklügelten Weltraumdekor mag, wird sich auf der Rubikon wie zu Hause fühlen. Der Rest erlebt immerhin einen spannenden Film, der von der Realität keine Lichtjahre entfernt zu sein scheint. (mark)

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