Einzigartige Mikroturbinen sollen Wind an Europabrücke zu Strom machen
Es ist ein europaweit einzigartiges Projekt, das derzeit in luftiger Höhe auf der Europabrücke umgesetzt wird.
Innsbruck – Patsch, Schönberg – Es ist ein europaweit einzigartiges Projekt, das derzeit in luftiger Höhe auf der Europabrücke umgesetzt wird: 140 Meter über dem Boden werden in den kommenden Wochen insgesamt acht so genannte Mikrowindturbinen an den Pfeilern des Bauwerks installiert. Bis Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen und damit die Brücke um die Funktion als „Energieträger“ erweitert werden.
Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl und Robert Johnen, Managing Partner beim Berliner Start-up-Unternehmen Mowea, präsentierten gestern vor Ort das Projekt. Im Vollbetrieb sollen die Mikrowindturbinen etwa 4800 Kilowattstunden Strom erzeugen – das entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch eines Haushaltes in Österreich. Der so gewonnene Strom wird den Energiebedarf der Nebenmautstelle Patsch großteils decken.
„Wir haben uns bewusst für die Europabrücke entschieden, da wir mit dieser Innovation europaweit einen einmaligen Weg beschreiten werden“, erklärt Hartwig Hufnagl. Der Standort sei ideal, der Strom vor Ort nutzbar und es gebe keinen störenden Einfluss auf Wohngebiete. „Diese Win-win-Situation gibt unserem Ziel weiter Rückenwind – nämlich nachhaltige saubere Energie für den Eigenverbrauch selbst zu erzeugen und bis 2030 bilanziell stromautark zu werden“, so Hufnagl.
Alle 5800 Asfinag-Brücken österreichweit würden sich für die Mikrowindturbinen eignen, insgesamt könnten dabei zwischen 50.000 bis 70.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt werden. Als besonders geeignet bezeichnet auch Robert Johnen den Standort: „Wir freuen uns über dieses gemeinsame Pilotprojekt mit der Asfinag.“ Die Europabrücke eigne sich sehr gut, um zu beweisen, dass die Systeme bestens funktionieren, das hätten Untersuchungen im Vorfeld ergeben.
Insgesamt investiert die Asfinag in das Mikrowindturbinen-Projekt an Österreichs höchster Brücke 60.000 Euro. Abgedeckt sind dabei die Kosten für die Turbinen sowie jene für Tests und Zertifizierungen. (np)
📽️ Video | Windturbinen auf Europabrücke
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