Reutte stellt Straßensammlung endgültig ein
Marktgemeinde beendet nach 28 Jahren ein besonderes Service. Unternehmer müssen den Müll selbst zur Sammelstelle bringen.
Reutte – 28 Jahre gab es für Gewerbetreibende in der Marktgemeinde Reutte ein ganz besonderes Service. Sie mussten ihre Kartonagen nicht selbst zum Wertstoffhof bringen, sondern konnten diese einmal wöchentlich in loser Form am Straßenrand deponieren. Im Zuge einer Sammelfahrt wurden die Kartons 27 Jahre sogar kostenlos eingesammelt und anschließend entsorgt.
Mit 1. Oktober letzten Jahres wurde die Abholung der Kartonagen gebührenpflichtig. Seither brachten zwar viele Unternehmer ihren Müll selbst zum Wertstoffhof, noch immer türmten sich jedoch bergeweise Pappschachteln an den Straßenrändern.
„Diese seit 1994 praktizierte Form der Müllsammlung müssen wir überdenken“, erklärte Bürgermeister Günter Salchner im März dieses Jahres. Sie sorge nicht nur für eine erhebliche Beeinträchtigung des Ortsbildes. „Die Kartonagenberge wachsen teils auch ins Unermessliche, weil immer mehr Private meinen, sie müssten ihre Kartons auf diese Art und Weise illegitim entsorgen“, erklärte der Gemeindechef. Gespräche, auch in enger Abstimmung mit dem Umweltreferat, folgten.
Jetzt, fünf Monate später, liegt die Problemlösung am Tisch. Der Bezirkshauptort entledigt sich des hausgemachten Müllproblems. „Mit 30. September wird die bekannte Straßensammlung in der Marktgemeinde Reutte komplett eingestellt“, informiert der Bürgermeister.
Gewerbetreibende, die ihre Kartonagen nicht selbst zum Wertstoffhof bringen können, werden ersucht, eine individuelle Entsorgungsvereinbarung für den Transport zur nächsten Übergabestelle zu treffen. Die Bereitstellung soll ab diesem Zeitpunkt ausschließlich in Form von Müllcontainern erfolgen.
Für Fragen steht Robert Umshaus, Sachbearbeiter in der Umweltabteilung der Marktgemeinde Reutte, zur Verfügung.
