Koalitions-Ansagen: Blaue Briefe, pinke Hoffnungen und grüne Fragen
Ene, mene, muh und raus bist du. Koalitionsfragen und -ansagen sind im Landtagswahlkampf nicht ungewöhnlich. Nachdem ÖVP-Chef Toni Mattle den Freiheitlichen den Sessel vor die Koalitionstür gestellt hat, reagierte FPÖ-Obmann Markus Abwerzger mit einem blauen Brief an die ÖVP-Funktionäre. Und wie 1994 beschwören die Freiheitlichen den legendären Landeshauptmann Eduard Wallnöfer. „Ich weiß nicht, ob der ehrwürdige Eduard Wallnöfer diese ÖVP, die sich durch eine Abkehr von den alten Werten und Traditionen auszeichnet, wählen würde.“ Wer die Liste Mattle wählt, wähle nicht konservativ, sondern rot oder grün und bekomme genau das. „Wer hingegen bürgerliche, konservative, freiheitsliebende Politik mit Realismus will, ist herzlich eingeladen, ein Stück des Weges mit uns zu gehen.“
ÖVP-Klubchef Jakob Wolf konterte postwendend: „Bürgerlich ist bei der Tiroler FPÖ mittlerweile gar nichts mehr. Wer Abwerzger wählt, bekommt Kickl serviert – inklusive Putin-Hörigkeit und Leugnung des Klimawandels.“ Die Grünen zollen ihrem Koalitionspartner ÖVP ebenfalls Respekt für die klare Absage an eine Koalition mit den Freiheitlichen und nehmen gleichzeitig SPÖ-Chef Georg Dornauer in die Pflicht. „Er ist der einzige Spitzenkandidat, der sich bisher nicht von den radikalen Positionen der Freiheitlichen distanzieren will“, kritisiert der grüne Spitzenkandidat Gebi Mair.
NEOS-Spitzenkandidat Dominik Oberhofer würde Mattle bei einer Dreierkoalition unterstützen. Natürlich mit den NEOS in der Regierung. Ob noch mit den Grünen oder der SPÖ, hängt für Oberhofer auch von der Energiepolitik ab. (pn)