Österreich

Arbeiterkammer geht mit weiblicher Doppelspitze in den Herbst

ABD0044_20210729 - WIEN - ÖSTERREICH: Sozialminister Wolfgang Mückstein und AK-Präsidentin Renate Anderl während einer Pressekonferenz zum Thema "Armutskrise verhindern" am Donnerstag, 29. Juli 2021, in Wien. - FOTO: APA/ROBERT JAEGER
© ROBERT JAEGER

Silvia Hruška-Frank wird ab ersten September die erste AK-Direktorin. Mit der Juristin und Präsidentin Renate Anderl hat die Arbeiterkammer damit auch erstmals eine weibliche Doppelspitze.

Wien – Die Arbeiterkammer bekommt mit Silvia Hruška-Frank erstmals eine Direktorin. Die Juristin folgt ab 1. September auf Christoph Klein, der sich in die Pension verabschiedet. Mit Hruška-Frank und Präsidentin Renate Anderl hat die Arbeiterkammer damit auch erstmals eine weibliche Doppelspitze. Der Handlungsbedarf im Herbst sei groß. Neben der Energiekrise müsse vor allem bei der Pflege und der Bildung investiert werden, so die Doppelspitze bei einer Pressekonferenz am Montag.

Die designierte Direktorin ist seit vielen Jahren in Leitungsfunktionen in der AK tätig. Zuletzt war sie Leiterin des Bereichs Soziales und maßgeblich für die Verhandlungen der arbeitsrechtlichen Corona-Regelungen verantwortlich, wie es heißt. „Wir können und dürfen uns nicht zurücklehnen, denn es gibt genug zu tun", mahnte Hruška-Frank.

„Herausfordernder Herbst mit vielen Baustellen"

„Uns erwartet ein herausfordernder Herbst mit vielen Baustellen", sagte Anderl. Im dritten Corona-Herbst habe „uns die Teuerung und die Energiekrise nach wie vor fest im Griff". Gleichzeitig herrscht „praktisch vor unserer Haustür" Krieg und es werde zu wenig zur Abwendung der Klimakrise unternommen. In der aktuellen Pensionsdebatte spricht sich Anderl für Pensionserhöhungen für alle Pensionen aus, sie „glaube aber auch, dass unten mehr getan werden muss".

Im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit brauche es „mehr als Arbeitsgruppen und große Enqueten", kritisierte Anderl die Bundesregierung. In der Pflege sei mit dem ersten Paket ein wichtiger Schritt gemacht worden, jetzt müssten aber weitere folgen. Für Kinderbildungseinrichtungen forderte Anderl erneut eine Milliarde Euro jährlich. „Ja, das kostet Geld, und genau deshalb müssen wir über die Besteuerung der Reichen reden. Geld ist genug da, es ist nur ungerecht verteilt". (APA)