Studie: Kein Schaden für Tourismus bei Windkraft
Die IG-Windkraft widerspricht Kritikern mit einer Studie: Der Tourismus leidet nicht unter Windrädern.
Wien – Windräder schaden dem Tourismus nicht. Das geht aus einer aktuellen Kurzstudie der IG Windkraft hervor, die am Dienstag präsentiert wurde. Demnach habe die Windkraft keine feststellbaren negativen Einflüsse auf den heimischen Tourismus – anders als immer wieder befürchtet werde, so die Autoren. Sie haben für ihre Studie die Nächtigungszahlen in Österreich der vergangenen 25 Jahre und eine Analyse der verfügbaren wissenschaftlichen Studien zum Thema herangezogen. „Die Windkraft ist ein sichtbares Zeichen für eine saubere Stromerzeugung und für mehr Unabhängigkeit von sauteurer fossiler Energie“, sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Veronika Dworzak von der Alpen-Adria-Uni in Klagenfurt ergänzt: „Darüber hinaus kann ein Windpark sogar den regionalen Tourismus beflügeln, wenn er in das Tourismuskonzept eingebunden wird.“
Fazit: Die steigenden Zahlen der Jahre 1994 bis 2019 bei Nächtigungen und beim Windkraftausbau zeigen deutlich, dass es keine negative Korrelation zwischen Windkraft und Tourismus gebe. „Keines der Bundesländer, in denen die Windkraft ausgebaut wurde, verzeichnet Rückgänge in den Nächtigungszahlen. Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden immer bedeutender für den Tourismus“, heißt es. In Tirol gibt es bislang bekanntlich noch keine Windkraftwerke.
Die Windenergie ist in Österreich mehr als 27 Jahre alt. 1994 wurde in Österreich die erste Anlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Aktuell deckt die Windkraft 11 Prozent des Stromverbrauchs in Österreich. Anlass für die IG Windkraft, diese Studie zu erstellen, sind die immer wieder vorgebrachten Proteste gegen neue Windparkprojekte, welche die Vereinbarkeit in Frage stellen. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz werde wieder vermehrt über das Thema diskutiert, da nun auch der Windkraftausbau in den westlichen Bundesländern begonnen werden müsse, so die IG Windkraft. (TT)
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