Neuer Radweg um Lienz nicht nur für Touristen
Lienz – Er ist 40 Kilometer lang, führt über 220 Höhenmeter und nimmt etwa drei Stunden Fahrzeit in Anspruch: der Radrundweg im Lienzer Talboden. Die leichte Tour führt über mehrere andere Gemeinden, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie Aguntum, Schloss Bruck oder den Lavanter Kirchbichl. Außerdem gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke.
Seit einigen Wochen ist die Runde vollständig beschildert, berichten Tourismusverbandsobmann Franz Theurl und Harald Haider, Obmann des Vereins Radwege Osttirol. „Bisher hatten wir ein Sammelsurium von Hinweistafeln“, erläutert Haider. „Jetzt sind die alten Tafeln weg, alles ist einheitlich markiert.“ Verirren dürfte sich niemand, denn an 108 Standorten werden die Benutzer des Radwegs informiert, in welche Richtung es weitergeht bzw. wie weit der nächste Ort noch entfernt ist.
All das lässt sich aufs Handy laden. Unter maps.osttirol.com gibt es eine Voransicht der Fahrt und sogar eine virtuelle Reise über die Strecke aus der Vogelperspektive.
Die Route verläuft auf Gemeinde- und Nebenstraßen mit wenig Verkehr. So kann die ganze Familie gefahrlos unterwegs sein. Die Bundesstraßen B100 und B107 müssen nicht überquert werden, es gibt Unterführungen.
All diese Eigenschaften sind nicht nur für Touristen praktisch, sondern auch für einheimische Radfahrende, die Teile der Route für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen nutzen – Stichwort „Alltagsradwege“. Die Gemeinden des Lienzer Talbodens arbeiten gemeinsam daran, solche Alltagsradwege zu verwirklichen. Damit ließe sich ein Teil des hausgemachten Verkehrs weg vom Pkw und hin zum Fahrrad verlegen, zumindest in der wärmeren Jahreszeit, so die Idee dahinter. Die Planungen laufen, sagt Harald Haider.
Was die Urlaubsgäste betrifft, so fehlt für TVB-Obmann Theurl noch etwas Wesentliches: eine Verbindung zwischen einem Ende des neuen Radwegs beim Hochstein und dem anderen Ende beim Hallenbad Lienz. Erst dann könne man von einem echten Rundweg sprechen. Die Entfernung zwischen den beiden Punkten ist zwar nicht sehr groß, aber so einfach ist es doch nicht. Man müsse ein paar Verbindungsgassen zu Einbahnen machen und auf der anderen Fahrbahnseite einen Radstreifen anbringen, so Theurls Meinung. (co)