VP-Führung im Zillertal am Ohr der Bauern
Aschau i. Z. – Es gibt Bauern, deren Traktoren und Ställe immer größer werden, während ihre landwirtschaftlichen Flächen durch Grundverkäufe immer weiter schrumpfen. Es gibt Bauern, die eher als erfolgreiche Hoteliere, Bergrestaurantbesitzer oder Seilbahner bekannt sind. Oder solche, die selbst ihre kleinsten Hütten lukrativ an Ausländer vermieten. Und es gibt die tierlieben Bauern, deren Beruf ihre Berufung ist, mit typischem Tiroler Bauernhof, familiärem „Urlaub am Bauernhof“-Angebot, hart arbeitend auf Alm und Acker bei vergleichsweise geringem Einkommen. Hört man der Bauernbund-Führungsriege zu, scheint es nur Letztere in Tirol zu geben.
So geschehen am Dienstag in Aschau, wo der Tiroler Bauernbund seine Mitglieder zum dritten Sommergespräch und die Presse zu einem Gespräch vorab lud und die ÖVP dabei auch gleichzeitig Wahlkampf betrieb. Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler wurde von VP-Landesparteiobmann Anton Mattle und VP-Klubobmann August Wöginger (Mattle: „Einer unserer wichtigsten Männer in Wien“) begleitet. Wöginger residiert derzeit ein paar Tage im Gaspinger Hof bei NR Franz Hörl. „Wir durchleben seit zweieinhalb Jahren eine Dauerkrisensituation“, sagte Wöginger. „Wir wollen unsere heimischen Bauern bestmöglich unterstützen – mit einem Sonderpaket von 110 Mio. €.“ Das sei ein Zeichen, dass man sich auf die Politik und Landwirtschaftsminister Totschnig verlassen könne. „Die VP hat dieses Land immer durch Krisensituationen gut geführt“, meinte er.
Alle drei Politiker betonten, wie wichtig die Selbstversorgung im Land – und damit die bäuerliche Arbeit – für die Bevölkerung sei. Inflation und Teuerungen träfen auch die Landwirte hart. Dazu komme das Problem mit Bär und vor allem Wolf. Laut Geisler sei der strenge Schutz des Wolfes überholt. „Er ist nicht vom Aussterben bedroht, sondern vermehrt sich rasend schnell. 1000 Wölfe gibt es schon im Alpenraum“, behauptet Geisler. Man müsse die Population regulieren. Geisler: „Die NGOs betrachten es anscheinend als Geschäftsmodell, Bescheide zu beeinspruchen.“ Um das zu unterbinden und Problemwölfe relativ schnell entnehmen zu könnten, sei die Jagdgesetznovelle geplant. Man sei durch Bayern und Italien „umzingelt vom Wolf“, ergänzte Mattle, der sich ebenfalls für die Nöte und Sorgen der Bauern einsetzen will und deren Arbeit lobte. (ad)