Stihl setzt auf Kunststofffertigung vor Ort in Langkampfen
Langkampfen – Mit einem Mitarbeiterfest wurde gestern der neue Gebäudetrakt bei Stihl in Langkampfen eingeweiht. Die neue Kunsttofffertigungshalle umfasst 3500 m² Fläche und ist bereits die fünfte Erweiterung des Tiroler Standorts des deutschen Herstellers für Gartengeräte und Akkuprodukte.
19 Mio. Euro investierte das Unternehmen, acht Mio. davon flossen in Spritzgussmaschinen und Infrastruktur. Es sei nicht nur ein Bekenntnis zum Standort Tirol, sondern auch ein „Ausdruck von Zuversicht“, sagte Nikolas Stihl, Bei- und Aufsichtsratsvorsitzender der Stihl Gruppe und langjähriger GF in Langkampfen. „Der Markt für Akkuprodukte entwickelt sich auf allen Kontinenten gut.“ Man exportiere 86 % der Produkte. 2021 konnte man den Umsatz auf 716 Mio. Euro (+24%) steigern, „und es ist kein Ende des Wachstums in Sicht“, lobte Stihl „Engagement und Loyalität der Mitarbeiter“. 800 sind es in Tirol, 50 davon brachte die neue Stätte.
Man verspreche sich Kosteneinsparungen durch mehr Flexibilität und kürzere Lieferwege, berichtete Stihl-Tirol-GF Clemens Schaller. Drei 14-Meter-Silos fassen je 54 Tonnen Kunststoffgranulat. Im Jahr sollen 200 Tonnen verbraucht werden. Gearbeitet wird im Zweischichtbetrieb, kommendes Jahr will man um eine dritte Schicht erweitern.
1991 hatte Stihl das Tiroler Unternehmen Viking mit 60 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 15 Mio. Euro übernommen. Von einer „Perle im Industriestandort Tirol“ sprach Wirtschaftslandesrat Anton Mattle. Mit knapp 17 % BRP-Anteil sei die Industrie neben dem Tourismus zentrales Wirtschaftsstandbein Tirols. BM Andreas Ehrenstrasser erinnerte im Kontext Betriebserweiterung aber daran, dass „die Raumordnung in Tirol kein Wunschkonzert ist“. Mit Blick auf die Fortschreibung des Raumordnungskonzepts 2025 wolle er „Lösungen finden“. (jazz)