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CX-60: Mazda klopft mit erstem Plug-in-Hybrid ans Oberklassetürchen

Den CX-60 gibt es ab 49.950 Euro.
© Mazda

Mit dem neuen CX-60 bringt die beliebte Japanmarke ihren ersten Plug-in-Hybrid und hat dabei die deutsche Premium-Konkurrenz im Visier. Aber auch dem Diesel hält Mazda die Treue.

Von Walter Schrott

Leverkusen – Premiere bei Mazda: Sehr lange haben sich die Japaner Zeit gelassen, doch jetzt steht der allererste Plug-in-Hybrid der Marke in den Startlöchern. Der zeigt echte Größe und geht im Premium-Revier auf die Pirsch. Auf einer komplett neuen Plattform streckt sich das SUV bei einem Radstand von 2,87 Metern auf knapp 4,74 Meter Länge. Die Breite von 1,89 Meter lässt erahnen, dass opulentes Platzangebot vorhanden ist. Optisch orientiert sich das Mazda-Flaggschiff am kleineren Bruder CX-5, zeigt aber eigene Charakterzüge und folgt der erfolgreichen Kodo-Designsprache. Mit dem breiten Kühlergrill, wuchtiger Frontpartie und schmalen, nach außen gezogenen Scheinwerfern, fährt der CX-60 bullig und kraftstrotzend vor. Das Heck dagegen präsentiert sich eher ruhig und absolut stilsicher.

Dass Designer und Entwickler alle Register für das Aufstiegsmatch in die Premium-Liga gezogen haben, merkt man beim Interieur mit beeindruckender Optik und Haptik. Ein Hauch von Luxus, hochwertige Materialien, gediegene Verarbeitung und exzellente Sitze sorgen für hohen Wohlfühlfaktor. Das aufgeräumte und übersichtliche Cockpit mit dem 12,3 Zoll großen Infotainment-Display, digitalen Instrumenten sowie serienmäßigem Apple Carplay und Android Auto ist auf der Höhe der Zeit. Fein, dass Mazda dem Touch-Trend die kalte Schulter zeigt und für einfache Bedienung diverse Knöpfe und Schalter und das vertraute Drehrad beibehält. Üppig wie das Platzangebot ist auch das Kofferraumvolumen mit 570 bis 1726 Litern.

Technisch schwimmt Mazda gegen den Strom: Während andere Hersteller mit kleineren Motoren und oft nur drei statt vier Zylindern auf Downsizing setzen und dem Diesel die rote Karte zeigen, halten sich die Japaner an eine alte Weisheit: „Hubraum kann durch nichts ersetzt werden.“ Eine neue Motorengeneration geht mit dem ersten Plug-in-Hybrid an den Start. Der 2,5-Liter-Vierzylinder mit 191 PS ist mit einem 136 PS starken Elektromotor verbandelt. Macht eine Systemleistung von 327 PS bei satten 500 Newtonmetern Drehmoment. Diese Kraft bringen eine ebenfalls neue Achtgangautomatik und der serienmäßige Allradantrieb perfekt auf die Straße. In nur 5,8 Sekunden ist der Sprint auf 100 km/h erledigt, die Spitze liegt bei 200 km/h. Rein elektrisch rollt der CX-60 bis zu 63 Kilometer, den Verbrauch nach WLTP-Norm beziffert Mazda mit 1,5 Litern Benzin pro 100 Kilometer. Mazda hält dem Diesel die Treue und reicht im Frühjahr 2023 einen 3,3-Liter-Reihensechszylinder-Selbstzünder in zwei Leistungsstufen (200 und 254 PS) nach. Im Herbst folgt der 3,0-Liter-Reihensechser-Benziner.

Wir waren mit dem CX-60 unterwegs: Der Zweitonner erweist sich als kommoder Raumgleiter auf der Langstrecke und überrascht in kurvigen Gegenden. Stabil ohne seitliche Verneigung und mit beeindruckender Durchzugskraft eilt er durchs Geläuf und nervt dabei nicht mit Unter- oder Übersteuern. Da machen sich der tiefe Schwerpunkt dank der zwischen Vorder- und Hinterachse verbauten Batterie, die präzise Lenkung und der Allradantrieb besonders positiv bemerkbar. Sicherheit wird natürlich großgeschrieben, Mazda rekrutiert elektronische Helferlein in Kompaniestärke.

Mazda-Austria-CEO Heimo Egger ortet bereits großes Interesse: „Obwohl erst am 23. September Marktstart ist, haben schon 430 Kunden einen Kaufvertrag unterschrieben. Wir schätzen, dass wir 2023 rund 1300 CX-60 verkaufen werden. Davon 50 Prozent Benziner inklusive Plug-in-Hybrid und 50 Prozent Diesel.“

Zur Wahl stehen vier Ausstattungslinien, bei denen Mazda den Gabentisch traditionell reich gedeckt hat. Preislich geht es bei 49.950 Euro (Prime Line) los, das obere Ende der Gebührenordnung markiert das Topmodell Takumi mit 58.700 Euro.