Fünf Küsse, fein drapiert und zufällig
Innsbruck – Keine einfache Stoffbahn, sondern eine unbehandelte Leinwand hat Anna Kolodziejska da in der aktuellen Ausstellung „Närrisches Spiel in 5 Küssen“ bei Bernd Kugler in Innsbruck ausgelegt. In dieser Schau hat der Innsbrucker Galerist fünf seiner „HauskünstlerInnen“ den roten Teppich ausgerollt, die mit jeweils einer Arbeit Einblick in ihr Werk geben. Und damit das gesamte Spektrum des Galerieprogramms auf einen Blick auffächern: Neben dem konzeptuellen Zugang von Kolodziejska, wo Malerei skulptural wird, findet das vor allem als Flachware auf der Wand statt.
Dabei folgt auch René Luckhardt einem Konzept: Seine beiden strikten Querformate „Anamorphic Portrait for Michelangelos“ tasten den Sockel von Michaelangelos „David“ ab. Spuren des Gebrauchs und Verunreinigungen inklusive.
Im Tondo von Elke Krystufek hingegen schwingt ihre feministische Programmatik durch – diesem „Einhorn“ hat die Künstlerin wohl nicht unbewusst das Horn abgeschnitten. Ein Exemplar aus Tobias Hantmanns Teppich-Serie hängt ihr gegenüber, die geometrischen Formen sind nicht gemalt, sondern in einen Industrieteppich gekämmt.
Ein locker-leichter Kuss begleitet BesucherInnen nach draußen: Auf feuchten Grund hat Thilo Heinzmann pure Pigmente gestreut. Hier übernimmt endgültig der Zufall. (bunt)