Innsbruck

Proteste werden lauter: „Wohnraum in Innsbruck kaum noch leistbar“

Auf dem Grundriss einer 70 m² großen, 1987 € teuren Inns­brucker Mietwohnung fand die Kundgebung gestern statt.
© Böhm

Erneut gab es in Innsbruck an einem Samstag eine Protestaktion für leistbares Wohnen. Weitere sollen folgen.

Innsbruck – Bereits vor den Sommerferien machte die Alternative Liste Innsbruck (ALI) öffentlichkeitswirksam auf die problematische Wohnraumsituation in Tirol, speziell in Innsbruck, aufmerksam. Gestern gab es erneut eine Protestaktion gemeinsam mit den Gewerkschaftlichen Linken .

Von politischer Seite wurden zwar raumordnerische Verbesserungen und eine Leerstandsabgabe auf den Weg gebracht. Doch die Leerstandsabgabe sei lächerlich im Vergleich zu den Gewinnen, die Immobilienspekulanten erzielen, sagte Mesut Onay (ALI). Vor der Anna-Säule hatten die Organisatoren 1:1 den Grundriss einer in der Heilig-Geist-Straße existierenden, 70 m² großen Wohnung aufgezeichnet. Der Mietpreis: 1987 €. Die Stadt habe einst ihr Okay zum Bau der Immobilie gegeben, die nun zur Hälfte leerstehe. Laut Jens Weise (ALI) stehen rund 6700 Wohnungen in Innsbruck leer. Als Berechnungsbasis dienten offizielle Stichproben bei einem Drittel der Innsbrucker Wohnungen. Weise: „Bei 8,6 % davon war weder ein Neben- noch ein Hauptwohnsitz gemeldet.“

Roland Steixer kritisierte, dass das Bodenbeschaffungsgesetz nicht angewendet werde, obwohl die Mieten doppelt so stark gestiegen seien wie die Löhne. Evi Kofler (GL) wies auf das Grundrecht auf Wohnen hin. „Innsbruck ist Stadt der Immo-Spekulanten geworden. Es braucht endlich mehr bezahlbaren Wohnraum“, fordert Onay.

Am 17. und 23. September folgen weitere Kundgebungen, Letztere vor der ÖVP-Zentrale zusammen mit Kabarettist Markus Koschuh. (lipi, ad)

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